Der Wandel im Zahlungsverkehr ist längst im Alltag angekommen. Noch vor wenigen Jahren dominierte in Deutschland das Bargeld – 2017 lag sein Anteil beim Einzelhandelsumsatz bei fast 50 %. Heute sind es nur noch 35,5 %. Auch bei der Anzahl der Transaktionen sinkt der Baranteil: 2021 lag er bei 58 %, 2024 nur noch bei 51 %. Der Trend zeigt klar: Die Deutschen zahlen zunehmend digital.
Ein entscheidender Treiber war die Corona-Pandemie. Aus Hygienegründen rückte kontaktloses Bezahlen in den Fokus, vor allem mit Giro- oder Kreditkarte. Doch auch das Smartphone wird zunehmend zur Brieftasche. Der Wunsch der Verbraucher ist eindeutig: Es soll schnell, einfach und sicher sein – egal ob im Supermarkt, im Onlinehandel oder beim Bäcker.
Mobile Payment und digitale Wallets auf dem Vormarsch
Digitale Wallets wie Apple Pay oder Google Wallet gewinnen stetig an Bedeutung. 71 % der Deutschen nutzen laut aktuellen Umfragen regelmäßig mobile Zahlungslösungen – sei es im E-Commerce, im Banking oder direkt an der Ladenkasse. Besonders unter 18- bis 39-Jährigen erfreuen sich kontaktlose Zahlungen über NFC und Smartphone großer Beliebtheit. In dieser Altersgruppe bezahlen mittlerweile 81 % regelmäßig auf diese Weise.
Der Mobile-Payment-Markt wächst dynamisch. 2024 erreichte er in Deutschland ein Volumen von 1,81 Milliarden US-Dollar. Experten rechnen mit einem jährlichen Wachstum von über 12 % bis mindestens 2035. Dabei konkurrieren klassische Banken mit innovativen FinTechs um die Gunst der Nutzer. Während die einen auf Vertrauen und Infrastruktur setzen, punkten die anderen mit technischer Agilität und benutzerfreundlichen Apps.
QR-Codes und kontaktlose Innovationen – Asien als Vorbild
Ein Blick nach Asien zeigt, wohin die Reise gehen kann. In China gehören QR-Zahlungen mit WeChat Pay oder Alipay längst zum Alltag – vom Straßenhändler bis zum Hochhausrestaurant. Diese Technik gewinnt auch in Europa an Boden. Immer mehr Händler bieten QR-Zahlungen mit PayPal oder bankgestützten SoftPOS-Lösungen an. Dabei werden mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones direkt zum Kartenleser.
In Europa machen mobile Zahlungen aktuell rund 7 % aller Point-of-Sale-Transaktionen aus. Kontaktlose Kartenzahlungen per NFC liegen bei rund 39 %. QR-Lösungen gelten als flexibel, kostengünstig und besonders für Kleinstbeträge geeignet – ein Vorteil, der sich vor allem im Alltag zeigt.
Kryptowährungen als Gamechanger?
Eine weitere Alternative zu klassischen Zahlungsmitteln ist die Blockchain-basierte Transaktion. Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple ermöglichen Zahlungen ohne zentrale Institution – schnell, transparent und grenzüberschreitend. Allerdings war der Krypto-Markt lange kaum reguliert. Das ändert sich nun grundlegend.
Seit Ende 2024 gilt in der EU die neue MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets). Sie bringt klare Regeln für Krypto-Dienstleister, Investoren und Stablecoins. Ziel ist es, Innovation zu ermöglichen und gleichzeitig Verbraucher zu schützen. Anbieter wie Bitpanda oder Crypto.com setzen sich in diesem regulierten Umfeld zunehmend durch.
Auch im Bereich Online-Unterhaltung spielt Krypto eine Rolle. Wer sich für moderne Anwendungen interessiert, findet spezialisierte Analysen, denn Coincierge.de hat Ripple Casinos verglichen. Solche Plattformen zeigen, wie Kryptowährungen wie XRP nicht nur als Investment, sondern auch als Zahlungsmittel im Alltag funktionieren können.
Micropayments und neue Geschäftsmodelle
Mit der Digitalisierung entstehen neue Bezahlmodelle – insbesondere im Bereich der sogenannten Micropayments. Diese Kleinstbeträge werden zum Beispiel für digitale Inhalte, Zusatzfunktionen in Apps oder einzelne Zeitungsartikel genutzt. Problematisch sind dabei oft die hohen Transaktionsgebühren herkömmlicher Anbieter wie Visa oder PayPal.
Hier setzen Blockchain-Technologien wie das Lightning Network (Bitcoin) oder IOTA an: Sie ermöglichen Zahlungen im Cent- oder gar Millibereich ohne klassische Gebührenstrukturen. Gerade für Entwickler, Publisher und Content-Produzenten können sich dadurch neue Erlösmodelle erschließen.
Regulierung, Vertrauen und Zukunftsausblick
Die technologische Entwicklung schreitet schnell voran, doch auch gesetzliche Rahmenbedingungen spielen eine zentrale Rolle. Mit MiCA, DORA (für Cyberresilienz) und DAC8 (für Krypto-Steuertransparenz) hat die EU ein ambitioniertes Regelwerk geschaffen, das ab 2025 flächendeckend in Kraft tritt. Anbieter müssen künftig Lizenzierungen durchlaufen und technische wie rechtliche Anforderungen erfüllen. pr/jb
Für Verbraucher bedeutet das mehr Transparenz und Schutz – für Start-ups jedoch auch höhere Hürden. Trotzdem wächst das Vertrauen in digitale Zahlungsmittel. Laut einer EZB-Studie aus 2024 bevorzugen 55 % der Europäer Kartenzahlung, nur 22 % greifen noch regelmäßig zum Bargeld.