Saarlouis. Über zehn Millionen Tonnen Lebensmittel werfen die Deutschen jedes Jahr weg – dabei ist vieles davon noch gut. Diese Information des Bundesministeriums für Ernährung nahmen die Schüler der Martin-Luther-King-Schule zum Anlass, gemeinsam mit dem saarländischen Koch Christian Heinsdorf ein besonderes „Retter“-Essen zu kochen.
Die Lebensmittel wurden im Supermarkt gerettet, denn sie waren kurz vor dem Ablaufdatum und wären bald in der Mülltonne gelandet. Doch die Schüler merkten schnell: Das ist ja gar nicht schlimm! Mit den Lebensmitteln lässt es sich noch hervorragend kochen.
So wurde von 16 Schülern aus der Klassenstufe 5 fleißig geschnippelt, gerührt und gekocht. Ziel war es nicht nur, leckere Gerichte zuzubereiten, sondern auch zu lernen, wie wertvoll unsere Lebensmittel sind und wie man sie achtsam nutzt.
Schon bei der Vorspeise merkte man die Begeisterung: Aus frischem Kürbis entstand eine cremige Kürbis-Karotten-Ingwer-Suppe, daneben duftete die würzige Pilzcremesuppe. Beide Suppen zeigten, wie vielseitig regionale Zutaten verwendet werden können – statt im Müll zu landen.
Beim Hauptgang durften die jungen Köche dann richtig loslegen: Zart gebratener Lachs wurde zusammen mit einem bunten Kartoffel-Gemüse-Mix serviert. Hier lernten die Kinder, dass man auch Gemüsereste wunderbar kombinieren kann, um ein gesundes und köstliches Gericht zu zaubern.
Zum krönenden Abschluss gab es ein süßes Highlight: Apfelcrumble. Dabei wurden Äpfel verarbeitet, die vielleicht im Supermarkt schon aussortiert worden wären, obwohl sie noch perfekt zum Backen geeignet sind. Mit knusprigen Streuseln überbacken wurde daraus ein Dessert, das alle begeisterte.
Doch nicht nur beim Kochen wurde an Nachhaltigkeit gedacht: Die Fischhaut nutzten die Schüler anschließend im Naturwissenschaftsunterricht, um deren Aufbau genauer zu untersuchen. Außerdem werden die Kürbissamen eingepflanzt, sodass aus ihnen bald neue Pflanzen wachsen können – ein praktischer Kreislauf von der Küche zurück in die Natur.
Der Tag hat gezeigt: Mit Verantwortungsbewusstsein und ein wenig Kreativität kann man Lebensmittel retten, daraus köstliche Gerichte zaubern und gleichzeitig neue Ideen für Schule und Umwelt entwickeln.
Die Martin-Luther-King-Schule ist als Schule der Nachhaltigkeit ausgezeichnet und thematisiert als sogenannte FreiDay-Schule Nachhaltigkeit in ihren vielen Facetten in vier Unterrichtsstunden pro Woche. red./jb







