Oberthal. Der Beschluss war einstimmig: Im Dezember 2010 entschied der Kreistag des Landkreises St. Wendel, die beiden Erweiterten Realschulen in Namborn und Oberthal am Standort Namborn unterzubringen, zudem das Sonderpädagogische Förderzentrum und Förderschule Lernen in St. Wendel (Helene-Demuth-Schule) sowie Förderschule Lernen in Mosberg-Richweiler (Buchwaldschule) zu schließen. An ihrer statt wurde, vor nun zehn Jahren, die Bliestalschule gegründet – untergebracht in der einstigen Erweiterten Realschule in Oberthal.
„Zu Beginn bildeten 29 Personen das Lehrerkollegium, hinzu kamen vier von anderen Schulen abgeordnete Lehrer sowie drei Lehramtsanwärter“, erinnert sich Gunnar Schröder, der von Beginn an die Leitung der Bliestalschule innehatte. „Im zweiten Schuljahr des Bestehens 2012/13 hatten wir 101 Schüler, hinzu kamen 204 ‚externe‘ Kinder mit anerkanntem sonderpädagogischen Förderbedarf an anderen Schulen im Landkreis, die vom Förderzentrum betreut wurden.“
Die ersten Schritte der neuen Schule: die Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes. Hierbei galt es, die Balance zwischen dem förderschulspezifischen Unterricht in Oberthal und der Arbeit an anderen Regelschulen zu finden. Schröder: „Bei unseren Schülern verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, fördern das individuelle Lernen und die emotionale Entwicklung. Auch die berufliche Orientierung kommt bei uns nicht zu kurz. Dabei ist auch eine angenehme Schulkultur bedeutend. Hierzu zählen vor allem die vielen Arbeitsgemeinschaften, die wir anbieten.“ Insbesondere die Sport-AGs können auf viele Erfolge zurückblicken. Gemeinsame Fahrten und Ausflüge stärken den Zusammenhalt.
Ebenso wichtig sei aber auch die Arbeit als Sonderpädagogisches Förderzentrum an den Regelschulen. „Die entscheidende Wende trat vor sieben Jahren ein: Denn damals wurde im Saarland die Inklusion schrittweise eingeführt. Dies meint, dass alle Erstklässler zunächst die örtliche Grundschule besuchen sollen – also eine Schule für alle“, erläutert Schröder. Dabei seien bis heute Förderung und Prävention wichtige Bestandteile des pädagogischen Konzeptes an den Regelschulen. Schüler- als auch Lehrerzahlen seien stetig gestiegen. Das Konzept wurde weiter ausgebaut. Schröder: „In den zehn Jahren unseres Bestehens hatten wir immer zwischen 95 und 135 Schüler in Oberthal. Hinzu kommen aktuell etwa 500 Schülerinnen und Schüler an den Regelschulen. Drei Viertel unseres mittlerweile 50-köpfigen Lehrpersonals arbeitet dabei an den Regelschulen.“ red./hr