Neunkirchen / St. Wendel. Mit einem Festessen und einem gemütlichen Beisammensein hat die IG Metall Geschäftsstelle Neunkirchen am 25. Oktober ihre diesjährigen Jubilare geehrt. 183 Mitglieder aus den Kreisen St. Wendel und Neunkirchen, in denen die IG Metall Beschäftigte in zahlreichen Betrieben betreut, wurden für die 25-, 40-, 50-, 60-, 65- oder 70-jährige Zugehörigkeit „zu ihrer Gewerkschaft“ ausgezeichnet.
Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Geschäftsstelle Neunkirchen, Jörg Caspar, würdigte in seiner Begrüßungsrede die Jubilare als Menschen, die in der Gewerkschaft viele Herausforderungen angepackt und bewältigt hätten - und das im Interesse aller Beschäftigten: „Dafür möchte ich Euch im Namen unserer IG Metall ganz herzlich Danke sagen, ebenso für Euren Beitrag für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“ Stellvertretend für alle Geehrten nannte Caspar die „70er Jubilare“ Friedel Peiffer (der langjähriger DGB-Kreisvorsitzender in St. Wendel war), Klaus Anken, Willibald Schmitt und Franz Weiß. Aber auch alle anderen Jubilare hätten auf ihre Weise die regionale Gewerkschaftsgeschichte in den unterschiedlichsten Funktionen „mitgeschrieben und mitbegleitet“.
Jörg Caspar blickte nicht nur auf die Gewerkschaftsarbeit und deren Akteure in den zurückliegenden Jahrzehnten zurück. Er sagte: „Wir Deutschen feiern 2024 bekanntlich ja auch 75 Jahre Grundgesetz. Diese Verfassung bildet seit 1949 das starke Fundament für unser gemeinsames Leben in Freiheit und Demokratie.“ Angesichts einer leider immer stärker werdenden und immer unverhohlener nach „Macht“ strebenden rechtsextremistischen Partei, sei es für ihn unerlässlich, sich stets aufs Neue klar zu machen:
„Demokratie ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, wir müssen uns immer wieder dafür einsetzen, sonst können ihre Feinde sie möglicherweise irgendwann einfach ‚abschalten‘.
Das dürfen wir als überzeugte Demokraten nicht zulassen.“ Gerade die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter seien dazu berufen, die Errungenschaften der Demokratie zu verteidigen. Caspar dazu: „Wir kämpfen bereits seit dem 19. Jahrhundert - und das nur zu oft gegen massive Widerstände - für eine starke Demokratie in der Gesellschaft und selbstverständlich ebenfalls in den Betrieben.“
Der IG-Metall-Bevollmächtigte nahm zudem Stellung zu den aktuellen ökonomischen Herausforderungen. Die wirtschaftliche Transformation und die Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels forderten den größten Umbau der Industrie in der Geschichte des Landes. Ganze Industriezweige müssten ihre Betriebe und Unternehmen umbauen, so Caspar.
Für ihn als Gewerkschafter stehe dabei fest: „Die Sache wird nur dann funktionieren, wenn die Beschäftigten den künftigen Kurs mitbestimmen können. Der Wandel muss sozial, ökologisch und demokratisch sein. Der Umbau der Industrie im Saarland und in Deutschland geht nur mit uns, der IG Metall und den anderen DGB-Gewerkschaften.“
red./wj