Saarbrücken ist der treibende Wirtschaftsmotor des Saarlands. Zum einen handelt es sich um einen wichtigen Ausbildungsstandort mit Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, zum anderen um ein bedeutendes Zentrum der Forschung mit renommierten Hochschulen wie der Universität des Saarlandes. Angesichts dieser Dynamik stellt sich verständlicherweise die Frage, ob es überhaupt genügend Wohnraum in der Stadt gibt und wie sich die Mieten im Laufe der Jahre entwickelt haben.
Dynamischer Wohnungsmarkt bleibt eine Herausforderung
Die Nachfrage nach Wohnraum in Saarbrücken und im Saarland im Allgemeinen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Das hat sich sowohl auf die Verfügbarkeit von Wohnungen als auch die Preise ausgewirkt. Insbesondere Studenten beklagen eine Knappheit an günstigen Wohnungen. Viele finden entweder gar keine Wohnung und müssen pendeln oder sie zahlen überdurchschnittliche hohe Mieten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, investieren städtische Wohnungsbaugesellschaften in den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen.
Städtische Wohnungsbaugesellschaften engagieren sich für die Bereitstellung von Wohnungen
Ein wichtiger Treiber bei der Bereitstellung von Wohnungen sind städtische Wohnungsbaugesellschaften. Im Gegensatz zu privaten Unternehmen, die oft auf renditestarke Wohnungen setzen, legen sie ihren Fokus auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Obwohl mit verschiedenen Neubau- und Sanierungsprojekten erste Erfolge erzielt werden konnten, ist die Nachfrage weiterhin deutlich höher als das Angebot. Gerade für junge Menschen ohne hohes Einkommen bleibt die Suche nach einer passenden Wohnung ein schwieriges Unterfangen.
Seit 2024 gibt es einen qualifizierten Mietspiegel von der Landeshauptstadt
Suchende, die Interesse an einer Wohnung in Saarbrücken haben, können sich an dem offiziellen Mietspiegel der Landeshauptstadt orientieren. Der Mietspiegel ist seit dem 1. Januar 2024 verfügbar und bietet einen transparenten Überblick über ortsübliche Mietpreise. Das Problem an den städtischen Angaben ist, dass sie oft schon bei der Veröffentlichung veraltet sind. Sie bilden also nur bedingt ein realistisches Bild der Marktsituation ab. Wer einen möglichst guten Überblick über aktuelle Preise erhalten möchte, da er vorhat, eine Wohnung zu mieten oder gar zu kaufen, sollte weitere Informationsquellen hinzuziehen.
Mietspiegel zu privat vermieteten Wohnungen als interessante Alternativquelle
Eine gute Ergänzung zu städtischen Quellen sind privat erhobene Mietspiegel, die nicht von Gemeinden oder Interessenvertretern erhoben wurden. Wie das aussehen kann, zeigt ein Mietspiegel für Saarbrücken, der auf aktuellen Immobilienanzeigen basiert. Da diese Anzeigen von privaten Vermietern stammen, zeichnen sie ein realistisches Bild der aktuellen Marktsituation. Geht es nur um die Tendenz, zeigt sich hingegen dieselbe Entwicklung. 2025 sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 3,61 % gestiegen und im Vergleich zum restlichen Saarland sind die Preise für Wohnraum etwa 2,09 % teurer. Der ortsübliche Mietpreis für Wohnungen liegt bei durchschnittlich 9,77 €/m². Angesichts dieser Preise überrascht es nicht, dass viele Arbeitnehmer und Studenten von Nachbarstädten wie Friedrichsthal nach Saarbrücken pendeln. Zum Vergleich: Die günstigsten Wohnungen in Friedrichsthal kosten gerade einmal 6,98 €/m².
Prognose zum Saarbrückener Wohnungsmarkt
Aktuell ist es in Saarbrücken wie in den meisten anderen Städten Deutschlands: Dort, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, nehmen die Preise seit Jahren kontinuierlich zu. Dass sich die Situation in der Stadt Saarbrücken in den nächsten Jahren verändern wird, ist unwahrscheinlich, weswegen die Preise in den kommenden Jahren weiter steigen dürften. Ein Preisrückgang wird höchstens dann eintreffen, wenn gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften verstärkt in den Bau von preiswerten Wohnungen investieren. pr/jb





