„Wir halten weiter durch, gemeinsam ­bleiben wir stark“

Unter den mehr als 80 Tänzer waren auch Mitarbeitende der Kinder­intensivstation. Hier zu sehen mit der Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Stahl (mit gelben ­Plakat) sowie Theresia und Horst Gehl (rechts bzw. links außen) vom Freundes und Förderverein des Krankenhauses. Foto: Marienhaus Klinikum
Unter den mehr als 80 Tänzer waren auch Mitarbeitende der Kinder­intensivstation. Hier zu sehen mit der Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Stahl (mit gelben ­Plakat) sowie Theresia und Horst Gehl (rechts bzw. links außen) vom Freundes und Förderverein des Krankenhauses. Foto: Marienhaus Klinikum - (Bild 1 von 1)

Saarlouis. Als die beiden Südafrikaner DJ Master KG und Nomcebo Zikode im vergangenen Jahr mit dem Musik-Titel „Jerusalema“ einen Ohrwurm entwickelten, war zunächst nicht abzusehen, dass der Song und eine einfache Choreografie auf der ganzen Welt die Massen bewegen sollte.

Im Text wird Gottes Schutz und Führung erbeten und trifft damit offensichtlich den Nerv der Zeit. Vor allem Pflegende, die durch die Corona-Pandemie in besonderer Weise gefordert waren und sind, setzten rund um den Erdball tanzend ein Zeichen der Solidarität. Sie wollten sich nicht unterkriegen lassen von einem Virus. Gemeinsam ertanzten sie sich seit Herbst 2020 den Respekt und die Anerkennung ihrer Arbeit und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. Aber sie schöpften auch Energie für ihr Tun bei der Umsetzung der gemeinsamen Aktion.

Das Band des Zusammenhaltes, das sich über die Kontinente bis in unser kleines Saarland spannte, wurde jedoch jäh durch nutzungsrechtliche Auseinandersetzungen zerrissen. Um den Tanz, der “die Welt bewegte“ wurde es ruhiger. Viele der motivierten Akteure hielten gewissermaßen im Tanzschritt inne, um sich zunächst um Lizenzgebühren und Urheberrechte zu kümmern. So auch die Verantwortlichen im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis. Hier hatten sich über 80 Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen zur Teilnahme an der „Jerusalema Challenge“ angemeldet. Doch der Tanz war noch nicht eingeübt, da schien schon alles zu Ende zu sein. Aber Christel Turner, Wundmanagerin, Initiatorin und Organisatorin des Projektes gab nicht auf. Sie setzte alle Hebel in Bewegung und - nachdem die rechtlichen und finanziellen Aspekte geklärt werden konnten, wurde zum festgesetzten Termin in kleinen Gruppen Corona konform getanzt und gefilmt.

Nun ist das Video fertig und seit heute auf Youtube zu sehen. „Wir finden den Clip toll und sind mächtig stolz, dies alles außerhalb unserer Dienstzeiten geschafft zu haben“, freut sich Christel Turner. Gleichzeitig bedankt sie sich bei den Unterstützern im Haus, ohne deren Engagement die Challenge nicht hätte umgesetzt werden können.

„Die Masken, die unsere Mitarbeiter über der FFP2-Maske tragen, hat Theresia Gehl, die Vorsitzende des Freundes- und Förderverein unseres Klinikums aus Werbetaschen unseres Hauses genäht“, erzählt Christel Turner weiter.

„Darüber hinaus hat der Freundes- und Förderverein die Lizenzgebühren für den Song übernommen. Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Stahl hat stellvertretend für die Krankenhausleitung kleine Präsente an unsere fleißigen Tänzer über­geben.“

Insbesondere richtet sich ihr Dank auch an Dirk Marmann, den Leiter der Cafeteria. Er hat die Tanzeinlagen gefilmt, das Video erstellt und sich um die Lizenzen gekümmert. Und abschließend bemerkt sie: „Wir, die Mitarbeiter der St. Elisabeth Klinik und ihre Unterstützer haben mit der ‚Tanz-Session‘ unseren Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit zum Ausdruck gebracht und gezeigt, dass wir gemeinsam stark ­bleiben!“ red./jb

  • Jetzt teilen:

Eigenen Artikel verfassen Schreiben Sie Ihren eigenen Artikel und veröffentlichen Sie ihn auf wochenspiegelonline.de