Breitenbach. Mitte September erhielt der gemeinnützige Blieskasteler Schutzengelverein, der in diesem Jahr bereits 62 Familien mit Maßnahmen für über 280 000 Euro unterstützt hat, einen bewegenden „Hilferuf“ der verzweifelten Eltern von Alessya, die für unverzichtbare Mobilität dringend ein zuverlässiges Auto benötigten, um ihrer an Leukämie erkrankten sechsjährigen Tochter beistehen zu können.
Pendeln zwischen Breitenbach und der Klinik in Frankfurt
Die Eltern erhielten im Juli die schockierende Diagnose, dass Alessya zum zweiten Mal an lymphatischer Leukämie (T-Zell-ALL) erkrankt ist. Ein Jahr zuvor schien die schreckliche Krankheit „besiegt“. Das war leider ein Trugschluss und die bösartige, lebensbedrohliche Erkrankung des blutbildenden Systems kam zurück. Schnell war diagnostiziert, dass eine baldige Stammzellentransplantation in der Klinik Frankfurt als lebensrettende Maßnahme unumgänglich ist. Doch für diesen hochriskanten Eingriff musste sich Alessya zuvor stationär in der Homburger Klinik einer Spezialbehandlung mit kräftezehrender, intensiver Chemotherapie unterziehen.
Unter der enormen physischen und psychischen Belastung leidet nachvollziehbar die ganze Familie. Ihre ständige Sorge um das Wohl von Alessya ist kaum zu ertragen und das Leben der sechsköpfigen Familie komplett „auf den Kopf gestellt“. In dieser prekären, hilflosen Situation war es medizinisch notwendig, dass zumindest ein Elternteil ständig Alessya im Krankenhaus Beistand leistet, während das andere Elternteil sich zuhause in Breitenbach um die Versorgung von Alessyas Geschwistern und den Haushalt kümmert. Ausgerechnet in dieser ungemein belastenden Situation, in der sich die Eltern gegenseitig abwechselten und täglich mit dem Auto mehrmals zwischen Klinik und Breitenbach pendeln mussten –was zudem immense Benzinkosten verursachte – ging an dem ohnehin reparaturanfälligen 21 Jahre alten Wagen das Getriebe kaputt und der Kostenvoranschlag für die Reparatur machte es zum wirtschaftlichen Totalschaden. Diese niederschmetternde Hiobsbotschaft, einhergehend mit der Festsetzung von Alessyas Behandlungsbeginn für die Stammzellentransplantation in der Frankfurter Klinik, stellte die Familie hinsichtlich ihrer Mobilität vor ein unlösbares Problem. Denn die dringlich notwendige Ersatzbeschaffung eines zuverlässigen Autos fürs ständige Pendeln zwischen Breitenbach und Klinik Frankfurt war mit Eigenmitteln einfach nicht zu stemmen.
„Zur Wiederherstellung der so wichtigen Mobiltät war indes sofortiges Handeln geboten“, so Klaus Port als 1. Vorsitzender des Blieskasteler Schutzengelvereins. Innerhalb weniger Tage wurde gemeinsam mit der Familie bei einem Autohändler in Pfungstadt ein zweckmäßiger, geeigneter VW-Touran in gutem Zustand mit zwei Jahren TÜV und Händlergarantie ausfindig gemacht, der perfekt auf die familiären Bedürfnisse zugeschnitten ist.
„Schnell und unbürokratisch haben wir das Fahrzeug für 11 500 Euro beim Autohändler gekauft und den kompletten Kaufpreis übernommen“, teilt Klaus Port erleichtert mit und dankt insoweit „den vielen „Menschen mit großen Herzen“, die unsere spontane Hilfsaktion mit Spenden unterstützt haben sowie dem Bund behinderter Auto-Besitzer e.V. (BbAB) in Bexbach für die großzügig gewährte finanzielle Hilfe.“
Die offizielle Fahrzeugübergabe des VW-Touran, für die Alessyas Familie unendlich dankbar ist, erfolgte in der Geschäftsstelle des Schutzengelvereins in Blieskastel, nur zwei Tage vor Alessyas Behandlungsbeginn in der Frankfurter Klinik. In lockerer Runde mit dem kleinen Sonnenschein Alessya, ihrer Schwester und ihren Eltern sowie den Vorstandsmitgliedern Klaus Port, Peter Geble und Michael Port wurde die berührende „Krankengeschichte“ des tapferen Mädchens deutlich. Wie Vereinsvorsitzender Port mitteilt, „war es sehr wohltuende zu erleben, welche Zuversicht und Hoffnung Alessyas Familie in die anstehende Stammzellentransplantation setzt, für die eine Familienangehörige zur Verfügung steht. Wir freuen uns, dass wir der Familie die gerade jetzt so wichtige Mobilität noch rechtzeitig ermöglichen konnten und wünschen allzeit eine gute Fahrt mit dem „neuen“ Fahrzeug. Alessya wünschen wir von Herzen eine erfolgreiche Stammzellentransplantation und anschließend schnelle und vollständige Genesung. Selbstverständlich bleiben wir mit der Familie in engem Kontakt und sind weiterhin für sie zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird“, so Port abschließend. red./jj