Völklingen. Zu Betriebszeiten der Völklinger Hütte, so berichten ehemalige Hüttenarbeiter, konnten sie anhand des spezifischen Quietschens des Erzschrägaufzuges das Wetter erkennen, ohne hierfür aus dem Fenster blicken zu müssen. Bei Regen oder klarem Wetter hörte sich das einfach unterschiedlich an.
Und auch wenn diese markanten und ständigen Geräusche Völklingens Klangkulisse heute nicht mehr prägen, so ist ein Besuch im Weltkulturerbe eine Erfahrung mit allen Sinnen, zu dem ganz wesentlich auch Töne gehören: die Erzählungen der Besucher, Vögel im Paradies, die Erinnerungen der Hüttenarbeiter aus Christians Boltanskis Installation in der Möllerhalle und die Stimmen, die in dem ebenfalls von Boltanski gestalteten Erinnerungsort die Namen der Zwangsarbeiter flüstern.
Klangspaziergang
Zum Tag des Hörens stellt ein Klangspaziergang am Sonntag, 3. März, um 12 Uhr die Töne im heutigen Weltkulturerbe in Dialog mit den historischen Geräuschen der Gebläsemaschinen, vom Abstich oder dem Quietschen des Erzschrägaufzugs.
Führung in Gebärdensprache
Darüber hinaus bietet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte an diesem Tag verschiedene Angebote für Menschen, die wenig oder gar nicht hören. So startet um 13 Uhr eine Führung durch die Völklinger Hütte in Gebärdensprache.
Ein weiterer Rundgang mit mobilem Hörsystem um 11 Uhr ist für alle Besucher geeignet, erleichtert aber insbesondere Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen den Besuch.
Die Führungen zum Welttag des Hörens stehen im Rahmen des Projekts „Netzwerk Hören“, das 2015 auf Initiative des Wirtschaftsministeriums gegründet wurde und für das die Tourismuszentrale Saarland federführend ist.
Um 15 Uhr startet die allgemeine Führung zum UNESCO-Weltkulturerbe, die insbesondere die Arbeitsabläufe im ehemaligen Eisenwerk erklärt.
Alle Führungen am 3. März stehen den Besuchern für einen Unkostenbeitrag von 3 Euro auf den normalen Eintritt offen. Unter www.voelklinger-huette.org kann man seine Plätze vorab buchen. red./dos