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Vielseitig und hochkarätig

Dillingen. Der Dillinger Kunstverein präsentiert auch im Jahr 2025 ein vielfältiges und hochkarätiges Ausstellungsprogramm mit regionalen und internationalen Künstlern.

Strukturen

Mit der Ausstellung „Strukturen“ widmet sich der Dillinger Kunstverein zum Jahresauftakt 2025 der Bildhauerei. Im Zentrum stehen zwei Künstler, die enge Verbindungen nach Rheinland-Pfalz haben: Reiner Mährlein und Thomas Wojciechowicz. Beide Bildhauer kombinieren traditionelle und experimentelle Ansätze der Skulptur und des Reliefs. Während Mährlein mit Granit und Stahl arbeitet, bevorzugt Wojciechowicz Holz als zentrales Material. Mährlein arbeitet mit Prägereliefs und Rost, Wojciechowicz stellt Enkaustiken aus. Die Ausstellung eröffnet einen spannenden Dialog zwischen Materialität und Form sowie zwischen den Kunstszenen des Saarlands und Rheinland-Pfalz. Zur Vernissage am 16. Februar, um 11 Uhr redet Dr. Steffen Egle, Direktor des ­Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern.

Umfassende Retrospektive

Zum 75. Geburtstag widmet der Kunstverein Magdalena Grandmontagne eine umfassende Retrospektive. Die in Nizza ausgebildete Künstlerin hat ihren Lebensmittelpunkt nach Lothringen verlegt und ist seit mehreren Jahren Saarlandbotschafterin. In ihren Arbeiten verbindet sie traditionelle Drucktechniken mit experimentellen Ansätzen. Reliefbilder, Abformungen von Steinen und Installationen im öffentlichen Raum zeugen von ihrer Auseinandersetzung mit Strukturen und Natur.

Seit 2015 arbeitet sie verstärkt mit Bienenwachs und entwickelt skulpturale Werke, Serien wie „Buchgeheimnisse“ oder „Du geste au signe“. Grandmontagne hat die Entwicklung des Dillinger Kunstvereins seit seiner Gründung im Vorstand und im Beirat entscheidend geprägt. Die Einführung zur Vernissage am 1. Juni um 11 Uhr, hält Dr. Andreas Bayer, Leiter des Instituts für Aktuelle Kunst.

Skulptur-Grafik-Moderne Tapisserie

Jean Lurçat, ein bedeutender französischer Künstler des 20. Jahrhunderts, gilt als Wegbereiter der modernen Tapisserie. Mit monumentalen Wandteppichen wie „Le Chant du Monde“ schuf er eine künstlerische Antwort auf die Apokalypse des Mittelalters. Sein Werk vereint surrealistische Elemente mit politischem Engagement und einer Botschaft des Friedens. Lurçat revolutionierte die Bildwirkerei durch seine Zusammenarbeit mit der Aubusson-Manufaktur. Die Ausstellung gibt einen Einblick in sein vielfältiges Schaffen, von surrealistischen Gemälden bis hin zu großflächigen Wandbehängen, die weltweit in bedeutenden Sammlungen vertreten sind.

August Clüsserath und die Pfälzische Sezession

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum August Clüsserath gGmbH widmet sich der Kunstverein einer Ausstellung über die Pfälzische Sezession. Gegründet 1946, steht diese Künstlervereinigung für Aufbruch und Erneuerung nach dem Zweiten Weltkrieg. Clüsserath war – wie Edvard Frank - einer der prägenden Künstler der Gruppe. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Sezession und zeigt Werke bedeutender Mitglieder.

Das Programm wird durch weitere Projekte ergänzt, darunter eine Veranstaltung zu Richard Serras Skulptur „View Point“ am Tag des Offenen Denkmals (14. September) sowie den traditionellen Kunstverkauf des Vereins am 14. Dezember. Zudem ist geplant, die Schülerworkshops zum Stahlsymposion am Ökosee fortzusetzen. red./jb

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