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„Verband Queere Vielfalt“

Neben der Namensanpassung und der Vorstandswahl hat der Verbandstag sich auch inhaltlich mit queerpolitischen Themen beschäftigt.Foto: Verband
Neben der Namensanpassung und der Vorstandswahl hat der Verbandstag sich auch inhaltlich mit queerpolitischen Themen beschäftigt.Foto: Verband - (Bild 1 von 1)

Saarbrücken. Der Verbandstag des Lesben- und Schwulenverbandes Saar tagte im LSVD Checkpoint, Mainzer Straße 44. Die Mitgliedsversammlung hat dabei die Umbenennung des Verbandes in „LSVD – Verband Queere Vielfalt Landesverband Saar“ (kurz: LSVD Saar) beschlossen.

Tim Stefaniak kommentiert hierzu für den LSVD-Landesvorstand: „Seitdem sich unser Verband 1990 als Schwulenverband in der DDR (SVD) gegründet hat, haben wir gemeinsam viele Veränderungen durchlebt. Zusammen haben wir uns nach der Erweiterung zum „Lesben- und Schwulenverband in Deutschland“ 1999 einen Platz in der Mitte der Gesellschaft erstritten. Von unserer Bürgerrechtsarbeit haben von Beginn an auch bisexuelle, trans* sowie intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen profitiert, auch wenn natürlich Lesben und Schwule im Zentrum unseres Interesses standen. Seit vielen Jahren machen wir uns im engen Austausch mit Selbstvertretungen von trans* und intergeschlechtlichen Menschen solidarisch für deren Belange stark. All diese Veränderungen haben uns zu dem Verband gemacht, der wir heute sind. Wir wollen dieser Vielfalt auch in unserem Namen Rechnung tragen. Wir wollen der LSVD bleiben und gleichzeitig allen Menschen dieser Community(s) klar und deutlich zeigen: Ihr seid Teil auch unserer Mitte, ihr seid bei uns willkommen, wir brauchen euch, wir freuen uns auf euch und euer Engagement! Mit der Änderung des Untertitels möchten wir den Weg, den wir 1999 mit der Umbenennung in den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) gegangen sind, konsequent fortsetzen. Lesbische und schwule Interessen stehen weiter im Zentrum der Arbeit des LSVD. Deshalb werden wir auch das Kürzel „LSVD“ als Kurzbezeichnung und im Logo beibehalten. Unser „Markenkern“ bleibt somit unverändert erhalten und wird durch ein hochgestelltes Plus ergänzt. Gleichzeitig wollen wir nach außen wie auch nach innen klar und sichtbar zeigen: Wir setzen uns für die Interessen aller Menschen ein, die nicht den gesellschaftlichen Normvorstellungen von Geschlechtlichkeit und Sexualität entsprechen und oft von Diskriminierung und von Gewalt bedroht sind. Alle Menschen der LSBTIQ- Community(s) und auch alle nicht-queeren Personen, die sich mit unseren Themen solidarisch zeigen, sind bei uns willkommen. Wir folgen somit dem Beschluss der Bundesmitgliederversammlung und setzen damit die Zeile auf Landesebene um.“

Neben der Namensanpassung wurden auch die regulären Vorstandswahlen durchgeführt. Als neue Vorstandsmitglieder wurden Robert Hecklau, Raphael Jacob, Björn Jacobs, Susanne Speicher und Julia Zimmermann für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Die Vorstandsmitglieder Frank Biehler, Tim Stefaniak, Sebastian Thul und Marco Wirbel, die erneut für zwei Jahre kandidierten, wurden ebenfalls bestätigt. Christian Bart, Bernhard Kullmann, Irene Portugall und Lisa Rettig traten nicht erneut an.

Hintergrund:

Neben der Namensanpassung und der Vorstandswahl hat der Verbandstag sich auch inhaltlich mit queerpolitischen Themen beschäftigt. So waren sich alle Anwesenden einig, dass die Forderung nach der Erweiterung des Artikel 3 des Grundgesetzes verstärkt weiter vorangetrieben werden soll. Die Erweiterung um den Aspekt der sexuellen Orientierung ist ein Thema, welches der Verband seit Jahren fordert. Durch den Schutz durch das Grundgesetz werden zum einen die bisher erkämpften Rechte für queere Menschen besser geschützt, zum anderen wird queeren Menschen als eine der

wenigen im NS- Regime verfolgten Gruppen endlich der Respekt zu teil, auch als Gruppe von Verfolgten im Grundgesetzt beachtet zu werden.red./dos

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