Saarbrücken. Der Saarbrücker Zoo macht mit der Aktion „Triff das Zootier des Jahres“ auf den Schutz der Gürteltiere aufmerksam.
Das Gürteltier ist Zootier des Jahres 2025. Im Saarbrücker Zoo werden Braunborsten-Gürteltiere gehalten. Sie gehören zu den gepanzerten Nebengelenktieren und leben im Nachtzoo-Bereich.
Individuelle Führungen
Das Team der Natur- und Umweltpädagogen des Saarbrücker Zoos bietet das ganze Jahr über individuelle Führungen an, bei denen Interessierte einen Einblick in das Leben der Braunborsten-Gürteltiere erhalten und mehr über seinen Schutz und den Erhalt seines Lebensraums erfahren. An den 30- bis 45-minütigen Führungen können maximal vier Personen ab 15 Jahren teilnehmen. Ein Wunschtermin kann per E-Mail an zooschule@saarbruecken.de angefragt werden.
„Zootier des Jahres“-Kampagne
Seit 2016 macht die Kampagne „Zootier des Jahres“ auf bedrohte Tierarten aufmerksam, die oft im Schatten anderer Tiere und damit weniger im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit stehen. In diesem Jahr rücken die 23 Gürteltierarten in den Fokus.
Die Artenschutzkampagne wurde von der Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) initiiert. Zu den Kampagnenpartnern gehören die Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ), die Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG) und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ).
Der Saarbrücker Zoo nimmt als Mitglied der ZGAP und des VdZ eine wichtige Rolle im Kreis der Unterstützer des „Zootiers des Jahres“ ein. Mit der Haltung vieler Tierarten, die zu Erhaltungszuchtprogrammen gehören und deren Überleben in ihren Herkunftsländern gefährdet ist, trägt er aktiv zum Management und Aufbau von Reservepopulationen bei.
Über das Gürteltier
Die Mehrzahl der 23 Gürteltierarten lebt in Mittel- und Südamerika. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe, ihres Aussehens, ihrer Lebensweise und ihrer Fortpflanzung.
Gürteltiere besitzen als einzige Säugetiere einen Panzer aus kleinen, miteinander verbundenen Knochenplatten. Der Panzer ist flexibel, was es einigen Arten ermöglicht, sich bei Gefahr und zum Schutz vor Fressfeinden zusammenzurollen. Sie sind überwiegend Insektenfresser, zumeist nachtaktiv und viele von ihnen halten sich gerne unterirdisch auf.
Da Gürteltiere viel graben, lockern sie den Boden auf und tragen so zur Durchlüftung des Bodensubstrates bei. Sie legen immer wieder neue Baue an, davon profitieren auch zahlreiche andere Tierarten. Nachweislich nutzen über 30 verschiedene Arten die verlassenen Gürteltierbaue als Unterschlupf, dazu gehören Ozelots, Flachlandtapire oder Südliche Tamanduas.
Gefährdung des Gürteltiers
Durch die rasanten Veränderungen ihrer Lebensbedingungen geraten die Gürteltiere zunehmend in Gefahr. Die industrielle Landwirtschaft dringt mit Nutztierhaltung, Reis-, Soja-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Gürteltiere vor. Auch die Förderung von Erdöl und anderen Rohstoffen beeinträchtigt die Lebensräume der Tiere großflächig. Zusätzlich werden immer mehr Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt, wodurch Insekten, die wichtigste Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, dezimiert werden.red./dos