Saarlouis. Die Corona-Pandemie hat auch der Vereinigten Volksbank (VVB) Saarlouis / Sulzbach / Losheim am See im vergangenen Jahr alles abverlangt. Doch die Bank konnte die großen Herausforderungen mit einem Kraftakt der gesamten Belegschaft gut bewältigen und so konnte der Vorstandsvorsitzende Edgar Soester bei der Online-Bilanzpressekonferenz gute Zahlen für das Jahr 2002 präsentieren.
Die Bilanzsumme der VVB erreichte 2020 rund 2,8 Milliarden Euro (2,7 Milliarden Euro in 2019). Die gewerblichen Kredite lagen bei 893 Millionen Euro (plus 1,5 Prozent), die Privatkredite stiegen um 58 Millionen Euro auf 1,45 Milliarden Euro an. Insgesamt erreichte das Einlagenvolumen 2,24 Milliarden Euro. Das Eigenkapital der Bank stieg um knapp 15 Millionen auf 261 Millionen Euro.
Anpassungen nach zwei Fusionen im Jahr 2018/2019
„Wir haben nach den beiden Fusionen im Jahr 2018 und 2019 im Jahr 2020 Optimierungs- und Anpassungsmaßnahmen durchgeführt. Organisationsstrukturen wurden verschlankt und auch im Bereich Kreditprozesse haben wir uns auf verbesserte Abläufe, die unseren Kunden zu Gute kommen, konzentriert. Ebenso wurde der Vorstand von fünf auf zwei Mitglieder gestrafft“, sagte Edgar Soester, der mit Vorstandsmitglied Andreas Heinz die VVB leitet.
Sorgen machen Soester die andauernde Niedrigzinsphase der Europäischen Zentralbank. „Die Zinsspanne entwickelt sich kontinuierlich rückläufig. Für 2020 haben wir eine Zinsspanne von 47,3 Millionen erreicht. Für das laufende Jahr erwarten wir noch rund 44,6 Millionen Euro, doch schon bis zum Jahr 2025 rechnen wir nur noch mit 36 Millionen Euro. Dieser Rückgang wird die Bank natürlich belasten“, erklärte Soester. Aus diesem Grund beschäftigt sich die VVB auch mit der Einführung von Strafzinsen. Diese greifen bereits jetzt schon für Einlagen von Unternehmenskunden, die 100 000 Euro überschreiten. Soester betonte aber auch, dass solche Strafzinsen den „normalen“ Kleinsparer nicht träfe. Doch eine letztendliche Entscheidung hätte man noch nicht getroffen.
Online-Banking wächst weiter
Im Corona-Jahr ist der Trend zur Digitalisierung und zum Online-Banking weiter vorangeschritten, sagte Soester. Gerade im Bereich der Baufinanzierung würde die Kunden bereits jetzt Vieles online abwicklen. Dieser Trend werde auch in den nächsten Jahren weiter wachsen. „Der Vorstand wird sich natürlich dem Trend der Digitalisierung annehmen und sich dieser Herausforderung stellen. Die Dynamik der Filialschließung geht zurück, doch wir müssen regelmäßig das Filialnetz auf den Prüfstand stellen und notwendige Anpassungen durchführen. Doch wir müssen auch darauf achten, dass wir eine gewisse Sichtbarkeit bei unseren Kunden und in der Fläche beibehalten werden“, sagte Edgar Soester. jb