Tastenwerkstatt für Kinder

Klavierschüler Floris hält den ersten Band der „Tastenwerkstatt“ seines Lehrers Steffen Buchmann in seinen Händen. Foto: privat
Klavierschüler Floris hält den ersten Band der „Tastenwerkstatt“ seines Lehrers Steffen Buchmann in seinen Händen. Foto: privat - (Bild 1 von 1)

Contwig. Vor ein paar Monaten war es soweit. Klavierschüler Floris hält den ersten Band der

„Tastenwerkstatt“ in seinen Händen. Sein Lehrer Steffen Buchmann hat die Klavierschule selbst entwickelt und an seinen Schülern erprobt. Nun stehen in den Regalen der Buchhandlungen schon etliche Klavierschulen. Zur Motivation, ein eigenes Lehrbuch zu entwickeln trugen die langjährigen Erfahrungen des Musikpädagogen bei. „Über die Jahre ergaben sich im Unterricht häufig Schwächen bisheriger Klavierschulen und ich griff zu ergänzendem Notenmaterial oder benutzte mehrere Klavierschulen parallel.“, so Buchmann. Der Pianist führt weiter aus, dass oft schlüssige Konzepte bezüglich der Handlagen fehlten, gerade für Kinder im Anfangsunterricht. Zudem nehmen zu große Sprünge des Schwierigkeitsgrades den Kindern den Spaß am Unterricht und beim Üben zu Hause. Denn auch die Tastenwerkstatt erspart nicht das tägliche Üben. „Das war am Anfang schon manchmal doof, aber mittlerweile spiele ich fast jeden Tag zu Hause auf meinem Klavier“, erzählt Floris.

Der achtjährige Floris ist seit zwei Jahren bei Buchmann im Unterricht und hat von Beginn an mit den Übungen des Buches den richtigen Griff in die Tasten geübt. Zur Überraschung des Schülers durfte er aber erstmal nur auf den schwarzen Tasten spielen. „Das war ein wenig komisch, weil ich daheim auf dem Klavier von Papa ja auch die weißen Tasten habe“, so Floris. Aber was zu Hause nur Geklimper war, entwickelte sich mit der Tastenwerkstatt zu richtiger Musik. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder gleich zu Anfang einen Bezug der Noten im Text zu den Tasten herzustellen lernen. Daher habe ich ein eigenes Konzept der Handlagen entwickelt, das auch das Notenlesen

fördert“, führt Steffen Buchmann weiter aus. Schon im Gespräch spürt man die Begeisterung des Klavierlehrers für das Instrument und seine Schüler. Buchmann möchte den Kindern mehr vermitteln als ein solides Handwerk. „Kinder sollen mit Spaß und Freude die Welt der Musik entdecken und auch ein eigenes Gefühl dafür entwickeln!“ so der begeisternde Lehrer.

Illustrationen stammen von Buchmanns Frau Franziska

Das fällt auch beim durchblättern der „Tastenwerkstatt“ direkt auf. Ansprechende und anregende Illustrationen seiner Frau Franziska ergänzen das übersichtlich strukturierte Layout. Wohl überlegt platzierte Merkkästchen helfen den Kindern, ohne sie mit viel Text zu überfordern. Bei der Auswahl der ersten Musikstücke wurden auch bekannte Kinder- und Volkslieder wegen ihres Wiedererkennungswerts integriert. Eine weitere Besonderheit der „Tastenwerkstatt“ ist die gezielte

Förderung der linken Hand. Sie wird frühzeitig in die Melodik mit einbezogen. Floris gefällt die bunte „Tastenwerkstatt“ und ist ein wenig stolz darüber, sie als „Versuchskaninchen“ mitentwickelt zu haben. „Natürlich basiert die Klavierschule auf meiner langen Unterrichtserfahrung, doch konnte ich meine Ideen und Konzepte in der Probephase mit meinen Schülern immer wieder verbessern, anpassen und erweitern.“schildert Buchmann die Entstehung der Klavierschule. In der ohnehin nicht einfachen Zeit für Verlage konnte Steffen Buchmann den Are-Verlag von seinem Konzept und seiner Vision, Kinder für das Klavier zu begeistern und zu fördern, überzeugen. Teil 2 erschient im Are-Verlag passend zum Schuljahresbeginn diesen Jahres. Der dritte Teil im Jahr 2025.red./jj

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