Stehen auf der Roten Liste

Köllertal. Für die Gelbbauchunke geht es wieder aufwärts – das ist das Ergebnis einer Exkursion, zu der die VHS Riegelsberg und der NABU Köllertal gemeinsam eingeladen hatten. Exkursionsleiter Hans-Adolf Klein konnte dabei zeigen, dass mit dem Einbau von mehreren Felsteichbecken dieser hoch bedrohten Art geholfen werden kann.

Die Gelbbauchunke ist der kleinste Froschlurch in Europa, kommt später als andere Amphibien aus der Winterruhe und laicht mehrfach von Mai bis August ab. Die Gelbbauchunken waren früher im Saarkohlewald weit verbreitet, heute sind sie stark gefährdet und stehen auf der Roten Liste, sind also vom Aussterben bedroht.

Die Ursachen für ihre starke Dezimierung liegen in der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen. Durch die aktuelle Land- und Forstwirtschaftsgestaltung fehlt es an geeigneten Laichgewässern, die möglichst frei von Fressfeinden wie andere Amphibienarten, Libellenlarven, Gelbrandkäfer sind. Ältere natürliche Gewässer eignen sich hierzu nicht. Gute Erfolge erzielt man mit künstlichen Becken aus Kunststoff oder Wannen aus Beton, die jährlich geleert werden müssen.

Auf Veranlassung des NABU wurden im Bereich des Frommersbachs im letzten Jahr sogenannte Felsteichbecken aus Glasfaser verstärktem Kunststoff gesetzt, die wie eine Mulde in felsigem Untergrund ­aussehen.

Den Erfolg dieser Maßnahme konnten die Teilnehmer vor Ort sehen: neben adulten und juvenilen einjährigen Unken gab es auch Kaulquappen der Unken aus diesem Jahr zu sehen, die Reproduktion fand also statt. Eine weitere Überraschung bei der Exkursion: In einem natürlichen Gewässer konnten die Teilnehmer Larven des Feuersalamander bestaunen.

Wer sich beim Erhalt der Gelbbauchunkenpopulation personell oder finanziell beteiligen möchte, kann sich beim NABU Köllertal melden, E-Mail an nabu-koellertal@gmx.de, Tel. (06898) 2001995.red./dos

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