Merzig. Kürzlich fand in der Stadtbibliothek Merzig und im Vereinshaus erstmals die Veranstaltung: „Starke Frauen – Starke Zukunft! Migrantinnen auf dem Weg in den Merziger Arbeitsmarkt“ statt.
In verschiedenen Vorträgen, Workshops und an Informationsständen konnten insbesondere Frauen mit Migrationsgeschichte ihre beruflichen Möglichkeiten erkunden, Netzwerke aufbauen und Perspektiven für ihre Zukunft planen.
Integration und individuelle Beratung
Die Schirmherrin, Staatssekretärin Bettina Altesleben, eröffnete das Event zusammen mit Oberbürgermeister Marcus Hoffeld. Die Veranstaltung stand ganz unter dem Zeichen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung“ – im Rahmen dieses nationalen Programms unterstützt das Team „Merzig International“ die Integration und individuelle Beratung von Arbeitssuchenden, Unternehmen und Fachkräften im Raum Merzig.
Das Projektteam konnte durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern ein umfassendes Programm auf die Beine stellen.
An beiden Tagen standen auch Sprachmittlerinnen für Ukrainisch und Arabisch zur Verfügung, damit Sprachbarrieren kein Hindernis darstellten.
Die Infotage lieferten Vorträge von Fachpersonal, um fundiertes Wissen zu Themen wie beruflicher und akademischer Anerkennungsverfahren, Berufseinstieg sowie Wiedereinstieg, Kompetenzmanagement, Arbeitsverträgen und Minijobs weiterzugeben und Fragen der Besucherinnen zu beantworten. Darüber hinaus gab es vor Ort unter anderem Workshops zur Stressbewältigung im Job und Alltag oder zur Existenzgründung.
So hielt Barbara Brem von der Servicestelle „Kompetenzmanagement“ der „saaris GmbH“ den Vortrag „Erzähl mir deine Geschichte! Wie ich meine Kompetenzen und Stärken entdecke“.
Durch die dialogische Präsentation mit der selbständigen Fotografin Sylwia Ulrich brachte Frau Brem ihrem Publikum einen beispielhaften Ablauf und die Vorteile einer Kompetenz-Beratung näher. Die dreiteilige Struktur des Vortrags spiegelt sich in der Workshop-Reihe wider, welche Anfang 2025 in der Stadtbibliothek Merzig stattfinden wird.
Fähigkeiten und Kompetenzen
Zunächst sollen die Teilnehmenden sich über den eigenen Lebenslauf und Netzwerke klarwerden (Wer bin ich?), daraufhin sich den eigenen Stärken an Beispielen vergewissern (Was kann ich?) und sich schließlich klare Ziele abstecken (Was will ich?).
Während sich dieser Vortrag um die Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen befasste, gaben Gabriela Weiskopf (saaris GmbH) und Annette Schwinn (Agentur für Arbeit Saarland) einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen und bürokratischen Prozesse von Anerkennungsprozessen in Deutschland. Sie informierten nicht nur über die verschiedenen Arten von Anerkennungsverfahren und Grade der Anerkennung, sondern stellten ebenfalls Anerkennungsstellen und -behörden, Informationsportale und die Schritte der Verfahren vor. Die Beratungsstelle der „IQ Recognition Saar“ hilft dabei im Individualfall bei der Erschließung ausländischer Qualifikationen und steht auch im Prozess der Qualifizierungsbegleitung bei Teil-Anerkennung zur Seite. Über diesen Überblick hinaus konnten die Referentinnen im Anschluss an den Vortrag persönliche Nachfragen beantworten.
Die Ratsuchende konnten beim Markt der Möglichkeiten im Vereinshaus an diversen Informationsständen wie zum Beispiel dem der Agentur für Arbeit, Antworten zu ihren individuellen Anliegen finden. So gab es Ansprechpartnerinnen und -partner verschiedener Beratungsstellen, zum Beispiel der Beratungsstelle „Frau und Beruf“ der „Diakonie Saar“, der Gleichstellungsstelle des Landkreises Merzig-Wadern, der Migrationsberatung des „Caritasverband Saar-Hochwald“ und des Sozialwerks Saar-Mosel“ oder des Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bundes (JMD). Mitarbeitende der „kohlpharma GmbH“, „Euronics XXL Funk“ und die „Caritas-Akademie für Gesundheitsberufe Saar gGmbH“ stellten ihre Unternehmen und Ausbildungsmöglichkeiten vor. Die „CEB-Akademie“ und die „Volkshochschule im Landkreis Merzig-Wadern e.V.“ präsentierten Optionen für verschiedene Sprachkurse. Außerdem bestand vor Ort die Möglichkeit, einen Bewerbungsmappen-Check und kostenlose Bewerbungsfotos machen zu lassen.
Integration im Arbeitsmarkt als Ziel
An beiden Infotagen standen somit nicht nur die Informationsweitergabe, sondern darüber hinaus der Austausch im Vordergrund.
Das Ziel war es, die Teilnehmerinnen darin zu unterstützen, die richtigen Weichen auf dem Weg zur Integration im Arbeitsmarkt zu stellen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Veranstaltung für alle Beteiligten eine gute Möglichkeit war, sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen an beiden Tagen verdeutlichten, wie hilfreich eine Unterstützung durch die Beratungsstellen bei den vielen persönlichen Fragen und formalen Hürden für Migrantinnen auf Ihrem Weg sein kann.
Eine Verweisberatung zu all diesen Fragen bietet das ganze Jahr das Projekt IQ: Kontaktmöglichkeiten für das Projekt „Merzig International“, Tel. (0 68 61) 8 53 84, per WhatsApp (01 62) 7 82 75 54 oder per E-Mail (iq@merzig.de). Aktuelle Termine auf www.merzig.de/iq red./jb