„Sprachrohr zum Chef“

Landkreis Merzig-Wadern. Die „junge Chance“ nutzen, um im Betrieb ein Wörtchen mitzureden: Azubis und junge Beschäftigte im Landkreis Merzig-Wadern können ab sofort ihren „Junior-Betriebsrat“ wählen. Es geht um die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (kurz: JAV).

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) startet dazu jetzt einen „Lockruf in die Wahlkabine des Betriebs“: „Azubis und Jugendliche sollten unbedingt ihr JAV-Team wählen. Es geht immerhin um eine starke Stimme für Azubis. Denn die JAV ist das Sprachrohr der jungen Menschen in Betrieben und Verwaltungen. Sie ist der direkte Draht zur Chefetage – und damit ein wichtiger Problemlöser, wenn‘s im Betrieb mal hakt“, sagt die Vorsitzende der IG BAU Saar-Trier, Ute Langenbahn. Die Wahlen zum „jungen Betriebsrat“ laufen noch bis Ende November.

Die JAV sei ein wichtiger Hebel für junge Beschäftigte im Kreis Merzig-Wadern, um eigene Interessen durchzusetzen: „Von der besseren Azubi-Betreuung im Betrieb bis zum neuen Tablet für die Ausbildung – ein Jugend-Betriebsrat kann einiges bewegen. Auch individuelle Probleme packt eine JAV an – von unbezahlten Überstunden bis zur Nachhilfe beim Lernen für die Berufsschule“, sagt Claudia Praetorius von der „Jungen BAU“, der ­Nachwuchsorganisation der ­Gewerkschaft.

Aktuell gibt es im Landkreis Merzig-Wadern rund 1 800 Auszubildende – rund 60 von ihnen lernen in der Baubranche, so die IG BAU Saar-Trier. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Eine Interessenvertretung kann jeder wählen, der in einem Betrieb arbeitet, in dem es mindestens fünf Jugendliche oder Azubis und bereits einen Betriebsrat gibt. Stimmberechtigt sind alle unter 18 Jahren. Für die JAV-Wahlen antreten können alle unter 25 Jahren. red./wj

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