Wadern. Marianne Aatz hat sich in ihrer rund 70-jährigen künstlerischen Arbeit mit einem enorm breiten Spektrum an Kunsttechniken und Motiven beschäftigt und dabei ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlassen. Dabei drückte sie ihre tiefe Verbundenheit zu ihrer Familie, dem gemeinsamen Zuhause im Löstertal mit zahlreichen Haustieren, aber auch zu der sie umgebenden Natur in zahlreichen Porträts, szenischen Darstellungen, Stillleben und in ihrer Landschaftsmalerei aus.
Das Stadtmuseum Wadern präsentiert nun erstmalig eine Auswahl ihrer vielfältigen Werke im Rahmen einer Ausstellung, wobei der Schwerpunkt auf Arbeiten der 1980er Jahre liegt. Zu sehen gibt es insbesondere Gemälde, die sich ihrer Wahlheimat Wadern und der Landschaft des Hochwalds widmen. Mit wachem Blick und gekonntem Pinselstrich fing Marianne Aatz die Weite und rauhe Schönheit dieses Kulturraums immer wieder in ihren Gemälden ein.
Die 2024 im Alter von 95 Jahren verstorbene Künstlerin gilt als eine der Pionierinnen der saarländischen Kunstszene nach dem Zweiten Weltkrieg. So studierte sie ab 1946 an der neu gegründeten Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken die Fächer „Mode“ sowie in der Meisterklasse „Malerei“.
Nach ihrem Examen 1949 erhielt die talentierte Künstlerin Stipendien für Studienaufenthalte an der Académie de la Grande Chaumière in Paris 1950-51 sowie 1979 in der südfranzösischen Stadt Séguret.
Zudem absolvierte sie 1952 eine Ausbildung in einer Glasmalerwerkstatt im saarländischen Sulzbach und gestaltete in der Folgezeit zahlreiche farbenfrohe Glasfenster in öffentlichen, sakralen und privaten Gebäuden. Bis ins hohe Alter schuf Marianne Aatz eine beeindruckende Anzahl an Gemälden zu unterschiedlichsten Themen und präsentierte Ausschnitte ihres vielfältigen Werks bei Ausstellungen im In- und Ausland.
Die Sonderausstellung im Stadtmuseum Wadern zog bereits bei ihrer Eröffnung anlässlich der Kunstroute Wadern zahlreiche kunstinteressierte Besucher an und ist noch bis zum 13. Juli zu sehen. red./jb