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Solidarische Landwirtschaft

Bildunterschrift: Michael und Sabrina Böhler, führen den ehemals elterlichen Betrieb inzwischen schon seid mehr als 25 Jahren jedoch immer im Nebenerwerb, sie haben in all dieser Zeit den Hof nacheinander wieder aufgebaut, Land dazu gepachtet, Tiere einziehen lassen und 2009 auf Bio umgestellt.Foto: Privat
Michael und Sabrina Böhler, führen den ehemals elterlichen Betrieb inzwischen schon seid mehr als 25 Jahren jedoch immer im Nebenerwerb, sie haben in all dieser Zeit den Hof nacheinander wieder aufgebaut, Land dazu gepachtet, Tiere einziehen lassen und 2009 auf Bio umgestellt.Foto: Privat - (Bild 1 von 1)

Contwig. Kleine Landwirtschaftliche Betriebe sind vom Aussterben bedroht, das ist nichts Neues aber die Zahlen nehmen weiter zu, denn in Zeiten der Inflation und gesellschaftlichen Umbrüchen ist das Überleben diverser Höfe unmöglich. Viele Bauern sind gezwungen zu vergrößern oder für immer die Tore zu schließen.

Kleiner Hof Große Ideen

Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, war für die beiden eine Möglichkeit den Hof „Wie Einst“ wieder im Vollerwerb zu betreiben, dabei mit der Natur und den Tieren in Einklang zu leben, die Vielfalt zu erhalten und einen Raum für Gemeinschaft und Kreativität zu schaffen. Die Solawi gründete das Ehepaar 2021 und inzwischen versorgen sie mit 95 Ernteanteilen viele Menschen mit Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Eiern von ihrem Hof im Contwiger ­Bärental.

Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) ist einfach

Eine Gruppe von Verbrauchern schließt sich mit einem oder mehreren landwirtschaftlichen Betrieben zu einer Gemeinschaft zusammen. Die Landwirte versorgen die Mitglieder der Gemeinschaft mit Lebensmitteln. Umgekehrt stellen die Mitglieder den Landwirten Geld zur Verfügung, um ohne Verluste wirtschaften zu können. Das Motto: „Du bekommst, was du brauchst. Ich gebe, was ich kann.“

Geteilte Ernte, geteilte Kosten, geteiltes Risiko

Finanziert wird in der Regel immer ein ganzes Wirtschaftsjahr, damit die Landwirte sicher planen können. Das Besondere an diesem Modell ist: Die Verbrauchergemeinschaft und die Landwirte tragen gemeinsam die Verantwortung und das Risiko für die gesamte landwirtschaftliche Produktion. Durch die gemeinschaftliche Finanzierung können insbesondere kleinbäuerliche und regionale Landwirtschaftsbetriebe mit einem arbeitsintensiven vielfältigen Angebot erhalten und gefördert werden.

Die Produkte verlieren ihren Preis und erhalten somit ihren Wert zurück: Solawi ist aber noch mehr als nur Kostenteilung und Risikominimierung. Viele Solawis wollen ökologisch etwas verbessern. Sie setzen daher bewusst auf einen natur- und klimaverträglichen Land- und Gartenbau. Ein weiteres wichtiges Ziel der Solawi ist, es Menschen zu ermöglichen, neue Erfahrungen zu machen. Wer Felder und Pflanzen kennt und auch mal mit Hand anlegt beim Ernten oder Jäten, bekommt ein anderes Gefühl für den Wert der Lebensmittel. Aber immer nach dem Motto „Alles Kann, Nichts Muss“ Ebenso gehört auch die Frage dazu: Wie geht es eigentlich den Menschen, die unsere Lebensmittel ­erzeugen?

Im Zentrum der Solawi-Idee steht die Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft bei fairen Löhnen und einer hohen biologischen Vielfalt. Ziel ist der Aufbau und der Erhalt eines gesunden, überlebensfähigen Hoforganismus und nicht ein maximaler Ertrag zu günstigen Preisen.

Den Hof bei einem Rundgang kennenlernen

Alle Interessierten sind zu folgenden Terminen zu einem Hofrundgang auf dem Biolandhof Sabrina und Michael Böhler, Gutenbrunnenstraße 38, 66497 Contwig, eingeladen: Sonntag, 23. März, um 14 Uhr sowie am Samstag. 12. April, um 14.30 Uhr und Sonntag, 13. April, um 14 Uhr.

Anmeldung erfolgt per E-Mail an kontakt@solawi-baerental.de oder unter Tel. (01 76) 34 99 05 97.

Weitere Infos und Termine unter www.solawi-baerental.de

Der Hof nimmt mit einem Infostand in der Fußgängerzone bei Zweibrücken Gesund am 30. März ab 12 Uhr teil.red./wj

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