Zweibrücken. Smart, gefälliger, weicher und am Puls der Zeit – so präsentiert sich nach dem Relaunch das Festival Euroclassic in einem ganz neuen Erscheinungsbild. Gut, so ganz anders dann doch nicht, schließlich soll ein Relaunch für den Betrachter kaum spürbar sein, wie Petra Stricker von der Agentur Formart, die das neue Design entwickelt hat, bei der Vorstellung erklärte. „Die Kunst an einem Relaunch ist, dass es eher nicht auffällt, dass man also gar nicht merkt, wenn ein Design über die Jahre verändert und damit zeitgemäßer wird“, sagte sie.
Thilo Huble, Projektleiter des Musikfestivals Euroclassic, nannte mehre Gründe, die eine neue Visualisierung notwendig gemacht hätten: „Wir haben gemerkt, insbesondere nach der Coronazeit, dass wir mit der aktuellen Werbelinie die potenziell interessierten Konzertbesucher nicht mehr erreichen. So haben wir einen Publikumsstamm verloren, gleichzeitig einen neuen nicht erreichen können. Was heißt das? Wir müssen unsere Kommunikationsstrategie verändern und schauen, wie wir unser Programm zielgerichtet an den Mann und die Frau bringen – weg von den klassischen Medien wie großflächige Plakate und Flyer hin zu Onlinekommunikation und Social Media. Hier müssen wir stärker werden, auch weil wir durch die neuen Programminhalte des Musikfestivals, die absolut dem Zeitgeist entsprechen, verstärkt auch ein jüngeres Publikum über Smartphones ansprechen müssen und wollen.“
Zudem passe das bisherige Erscheinungsbild einfach nicht mehr. „Im Festival steckt heute viel mehr drin, als es aussieht. Es ist ein Programm quer durch die Musikrichtungen auch mit frischen und unverbrauchten Elementen. Die Verpackung passt sozusagen nicht mehr zum Inhalt“, so Huble.
Ansprache an neue Zielgruppen
So die Ausgangslage, die den Kulturamtsleiter und sein Team dazu bewogen haben, das ganze Festival einem Relaunch und einem Refresh zu unterziehen, wie es so schön heißt. Es war zu klären, ob die Wortmarke „Euroclassic“ eigentlich noch für die Programminhalte steht. Außerdem: Kann die Wortmarkte visuell, typografisch oder im Wort selbst ergänzend verändern werden, ohne die Kernmarke Euroclassic zu verlieren, die sich seit Jahrzehnten etabliert hat? Und drittens: Wie kann man das Design des Festivals so verändern, dass man gleichzeitig die neue Zielgruppe anspricht und das verloren gegangene Publikum wiedergewinnt? Kurz gesagt: „Wie mache ich nach außen besser deutlich, was innen drin ist, wie kann ich die Hemmschwelle für Programminteressierte abbauen, also diesen klassischen Anstrich reduzieren und wie sind wir digital kompatibel. Das sind die drei Kernaufgaben, um die es ging“, fasste Thilo Huble zusammen.
Drei Agenturen haben zunächst die Visualisierungsideen ausgearbeitet, wovon schließlich Formart aus Mörsbach das Rennen machte. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir den Agenturenwettbewerb gewonnen haben, auch weil wir ja bereits das bisherige Design entwickelt haben“, freute sich Agenturchefin Petra Stricker und fügte hinzu: „Umso spannender und auch schwieriger ist es, wenn man sich selbst überholen und ein neues, frisches Design entwickeln soll, das dem alten entspricht aber neue Wege gehen kann und wie in unserem Fall vor allem onlinekompatibel sein muss.“
Der neue Schriftzug „euroclassic“ ist nun nicht mehr getrennt geschrieben, dafür bei „class“ ein farblicher Akzent gesetzt worden um, wie Stricker erklärte, „die Klasse, Qualität und Vielfalt hervorzuheben“. Das musikalische Symbol, angelehnt an den Körper eines Streichinstruments, haben die Kreativen prominenter gestaltet und entsprechend der fünf Festivalpartner in einem Fünfeck platziert. „Die Basisfarbe blau haben wir wenn auch in einem helleren Ton beibehalten“, so Stricker. Gleiches gelte für die große Welle, die zukünftig aber dynamischer und energiegeladener sei und auch online in Bewegung funktioniere.
Als zweiter Partner im Boot für die Bereiche Onlinekommunikation und Social Media ist die Zweibrücker Schneemenschen GmbH, insbesondere ihr angegliedertes Spin-off, die Schnips IT- und Service GmbH, die als Entwicklungsdienstleister tätig ist. Geschäftsführer Martin Iwanski gab bei der Vorstellung einen Vorgeschmack auf den neuen Internetauftritt, der gerade im Aufbau ist.Große Mehrkosten würden auf die Stadt mit dem Relaunch übrigens nicht zukommen, wie Thilo Huble versicherte. Der Kulturamtschef sprach von einer kleinen finanziellen Delle nach oben. „Wir haben ja für den Bereich Marketing und Kommunikation ohnehin einen gewissen Etat, den wir nun einfach umschichten“, erklärte er. ebh