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„Schwebender Engel“

Bildunterschrift: Bürgermeister a.D. Martin Silvanus (Mitte) bei der Überreichung der Informationstafel an Bürgermeister Joshua Pawlak (rechts) und Ortsvorsteher Sebastian Zimmer (links). Foto: C. Silvanus
Bürgermeister a.D. Martin Silvanus (Mitte) bei der Überreichung der Informationstafel an Bürgermeister Joshua Pawlak (rechts) und Ortsvorsteher Sebastian Zimmer (links). Foto: C. Silvanus - (Bild 1 von 1)

Rehlingen-Siersburg. „Die in Kupfer gearbeitete, von scheinbar schwereloser Leichtigkeit getragene Figur ist die gestalterisch prägende und besonders symbolerfüllte Formgebung des Ehrenmals für die Opfer zweier Weltkriege hier auf dem Friedhof in Rehlingen.“

Nachzulesen ist dies auf einer neuen Text- und Bildtafel, die die überlebensgroße Figur des sogenannten „Schwebenden Engels“ am Ehrenmal in Rehlingen beschreibt.

Kürzlich ist diese Informationstafel durch Bürgermeister a. D. Martin Silvanus dem Verwaltungschef der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, Joshua Pawlak, und dem Ortsvorsteher Sebastian Zimmer im Rahmen einer kleinen Feierstunde übergeben worden.

Dies sei die inzwischen 7. und vorläufig letzte Text- und Bildtafel, die auf seine Initiative und die des vormaligen Vorsitzenden des Heimatvereins Rehlingen, Ferdinand Kappenberg, zu Sehenswürdigkeiten, zu kulturhistorisch bedeutsamen Bauwerken und zu Kunstobjekten im öffentlichen Raum der Niedtalgemeinde konzipiert worden seien, informierte Martin Silvanus, der im übrigen auch den Text zu dieser Tafel verfasst hat.

Er dankte allen Unterstützern, insbesondere den finanziellen Förderern, der Saarland Sporttoto GmbH, und der KSK-Stiftung für Kultur und Umwelt, sowie der Arbeitsgemeinschaft der Heimatvereine Rehlingen-Siersburg .

Entworfen und gefertigt wurde die ausdrucksstarke Figur des „Schwebenden Engels“ Ende der 1950er Jahre durch den saarländischen Künstler Nikolaus Simon.

Zu seiner Person und zu seinem künstlerischen Schaffen informierte die Kunsthistorikerin Eike Oertel-Mascioni.

Der Bildhauer Nikolaus Simon wurde am 28.10.1897 im saarländischen Wadrill geboren. Berlin wurde über ein Viertel Jahrhundert dann eine wichtige Station in seinem Leben und in seinem künstlerischen Wirken, verdeutlichte Oertel-Mascioni.

Dort hatte er nach dem 1. Weltkrieg studiert, seine Ausbildung als Bildhauer absolviert und mit namhaften Bildhauern zusammengearbeitet.

„Die ersten Jahre nach dem 2. Weltkrieg sind für Simon und seine Familie mit dem Kampf ums Überleben ausgefüllt. Erste künstlerische Aufträge führen ihn wieder ins Saarland, wo er zunächst für die Bauämter Saarlouis und Saarbrücken Restaurierungsarbeiten ausführt“, so die Kunsthistorikerin.

Als besonders herausragende bildhauerische Arbeiten des Künstlers sind zu nennen: das Steinschnittrelief am Saarlouiser Rathaus, der Marienbrunnen auf dem Großen Markt in Saarlouis, der Nikolausbrunnen in Hemmersdorf und das Ehrenmal am Kaiser-Friedrich-Ring in Saarlouis. Eike Oertel-Mascioni abschließend: „Vom Jahre 1961 an beginnt Nikolaus Simon in seinem Atelier in Saarlouis die Werke hauptsächlich saarländischer Künstler auszustellen. In der von ihm eröffneten „Kunststube“ setzte er sich mit Erfolg für die Belange seiner Künstlerkollegen ein“.

Bürgermeister Joshua Pawlak und Ortsvorsteher Sebastian Zimmer bedankten sich bei den Akteuren des Projektes, insbesondere bei den Initiatoren Martin Silvanus und Ferdinand Kappenberg. Sie seien erfreut, dass über eine solche anschauliche Texttafel der künstlerische Wert und der symbolische Gehalt der Figur und des Ehrenmals für alle Beschauer des Objektes deutlich gemacht werde. red./jb

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