Saarbrücken. Wie das Statistische Amt des Saarlandes mitteilt, ist die aktuelle Ausgabe der jährlichen Veröffentlichung „Saarland Heute“ erschienen.
Die Veröffentlichung bietet in 17 Kapiteln einen Querschnitt aus bevölkerungs-, sozial- und wirtschaftsbezogenen Daten des Saarlandes. Die Daten werden i.d.R. für das Corona-Jahr 2020 und das Vorjahr sowie für die Jahre 2010 und 2015 dargestellt. So kann sowohl die durch Corona bedingte kurzfristige Veränderung als auch die Langzeitentwicklung analysiert werden. Der Broschüre ist z. B. zu entnehmen, dass die Anzahl der Geburten weiter steigt, trotz abnehmender Gesamtbevölkerung. Nicht überraschen wird die Feststellung, dass die Anzahl der Eheschließungen im Corona-Jahr 2020 deutlich zurückgegangen ist: während sich auch in der Langzeitbetrachtung die Eheschließungen immer um die 4 800 bewogen, waren sie im Jahr 2020 auf 4 339 Trauungen zurückgegangen. Allerdings kann auch festgestellt werden, dass die Anzahl Ehescheidungen im Jahresvergleich von 1 985 auf 1 916 leicht zurückgegangen ist. Ob dies an einer längeren Bearbeitungsdauer bei den Gerichten oder der Erkenntnis von Eheleuten im Corona-Jahr „gemeinsam ist doch besser“ liegt, ist der Statistik jedoch nicht zu entnehmen. Im Bereich der Erwerbstätigkeit fällt auf, dass trotz stetig rückgängiger Beschäftigtenzahlen das Produzierende Gewerbe nach wie vor der wichtigste Wirtschaftsbereich im Saarland ist: fast ein Drittel der 385 650 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im Produzierenden Gewerbe tätig. Zugleich zeigt sich auch, dass der Wirtschaftsbereich der Bereich mit dem geringsten Frauenanteil ist. Dieser macht hier lediglich 18,6 Prozent aus.
Interessant ist zudem die Entwicklung im Wirtschaftsbereich der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Dort ist, jedoch auf einem vergleichsweise geringen Niveau, ein stetiger Anstieg der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 843 Personen im Jahr 2010 auf 1 035 Personen im Jahr 2020 zu erkennen.
Im Bereich des Außenhandels zeigen sich eindeutige Folgen der Pandemie: Im Handel ist, nach fast durchgängigen Anstiegen in den vergangenen Jahren, die Gesamtein- und ausfuhr mit fast allen Ländern im Jahr 2020 Jahr stagniert oder zurückgegangen. Auch die Folgen des Brexit zeigen sich eindeutig: Die Gesamteinfuhr aus dem Vereinigten Königreich hat sich nach dem schon sichtbaren Rückgang im Vorjahr im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2015 fast halbiert. Die Gesamtausfuhr ins Vereinigte Königreich beträgt im Vergleich zum Jahr 2015 sogar nur noch weniger als die Hälfte und ist von 2 724 Millionen Euro auf 1 174 Millionen Euro zurückgegangen.
Bezugsquelle:
Statistisches Amt Saarland, Virchowstraße 7, 66119 Saarbrücken, Postfach 103044, 66030 Saarbrücken, Telefon (06 81) 5 01-59 03, E-Mail: statistik@lzd.saarland.de. red./jb