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Reaktivierungspotenzial von Bahnstrecken im Saarland

Ministerin Petra Berg hat im Rahmen der Landespressekonferenz die ­Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Reaktivierungspotenzial von ­Bahnstrecken im Saarland vorgestellt. Foto: MUKMAV / Daniel Bittner
Ministerin Petra Berg hat im Rahmen der Landespressekonferenz die ­Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Reaktivierungspotenzial von ­Bahnstrecken im Saarland vorgestellt. Foto: MUKMAV / Daniel Bittner - (Bild 1 von 1)

Saarbrücken. Im Jahr 2021 wurde der Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV Saarland verabschiedet. In diesem wurden fünf Eisenbahnstrecken mit einem Potenzial für eine mögliche Reaktivierung identifiziert. Im Rahmen der Landespressekonferenz hat Ministerin Petra Berg nun die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung dieser Bahnstrecken im Saarland vorgestellt.

„Eine nachhaltige saarländische Mobilitätswende braucht CO2-Einsparungen in der alltäglichen Fortbewegung. Damit uns das gelingen kann, müssen wir den Bürgerinnen und Bürgern ein flächendeckendes, gut ausgebautes und verlässliches ÖPNV-Netz anbieten“, sagt Berg.

„Die Reaktivierung von Schienenstrecken ist eines der Ziele im Verkehrsentwicklungsplan und führt zu einem qualitativ und quantitativ verbesserten Verkehrsangebot im ÖPNV. Dies insbesondere in Räumen, die über kein, oder nur über ein eingeschränktes Verkehrsangebot auf der Schiene verfügen. So wird die gesellschaftliche Teilhabe für alle erhöht, insbesondere für Gesellschaftsgruppen, die auf Alternativen zum motorisierten Individualverkehr angewiesen sind.“

Fünf Strecken in der Studie

Die fünf Strecken, die im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersucht wurden sind die Rosseltalbahn (Saarbrücken – Fürstenhausen – Großrosseln), die Bisttalbahn (Fürstenhausen/Völklingen – Hostenbach – Überherrn), die ehemalige Merzig-Büschfelder-Eisenbahn (Merzig – Losheim am See), die Primstalbahn (Dillingen/Saarlouis – Körprich – Lebach/Schmelz – Wadern) und die Bliestalbahn (Homburg – Schwarzenacker – Blieskastel-Lautzkirchen).

Der Bund fördert im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) Reaktivierungsmaßnahmen mit bis zu 90 Prozent der Investitionskosten. Zwingende Voraussetzung hierfür ist, dass im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit integrierter Standardisierter Bewertung nachgewiesen wird, dass das Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten einer Reaktivierung größer 1 ist.

Für jede der betrachteten Strecken wurden mehrere Varianten sowohl für das Betriebskonzept als auch die technische Ausgestaltung untersucht und in der Regel die Variante für die Standardisierte Bewertung ausgewählt, für welche die größte Chance auf das Erreichen eines Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV) von 1 oder mehr gesehen wurde.

Sowohl für die Primstalbahn als auch für die Strecke Merzig – Losheim und die Rossel- und Bisttalbahn wurde bei mindestens einer betrachteten Strecken-Variante ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis ermittelt, sodass die Förderfähigkeit einer Reaktivierung durch den Bund gegeben wäre. Mit Abstand am besten schneidet die Primstalbahn mit einem NKV von 3,8 ab. Auf der Strecke Merzig-Losheim überschreitet sowohl die Variante im Halbstundentakt (NKV 1,87) als auch die Variante im Stundentakt (NKV 1,63) die erforderliche Hürde eines NKV größer 1. Bei der Bisttal- und Rosseltalbahn erhielt die S-Bahn-Variante ein NKV von 1,12.

Die Ergebnisse werden nun den betroffenen Städten, Gemeinden und Landkreisen vorgestellt. Diese haben dann die Möglichkeit, in ihren Gremien bis zum Ende des ersten Quartals 2025 Beschlüsse herbeizuführen, aus denen die Haltung zur aktiven und partnerschaftlichen Umsetzung der jeweiligen potenziellen Streckenreaktivierung hervorgeht. Der Ministerrat wird im zweiten Quartal 2025 unter Berücksichtigung der kommunalen Beschlüsse eine finale Entscheidung über die weitere Vorgehensweise ­treffen.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Detail finden sich unter www.saarland.de/reaktivierung

red./jb

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