Neunkirchen. Im Rahmen einer Feierstunde in der Turnhalle des TuS Neunkirchen hat das Kaufmännische Berufsbildungszentrum (KBBZ) Neunkirchen die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erhalten“.
Überbringer waren Christina Biehl von der Landeszentrale für politische Bildung Saarland und Stefan Kuntz, Trainer der türkischen Fußballnationalmannschaft, der auch die Patenschaft für die Schule bei der Umsetzung des Projekts übernommen hat.
„Mit der Teilnahme an dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen wir uns dazu, uns gegen jede Form der Diskriminierung aktiv einzusetzen und unsere Schulkultur positiv zu verändern. Wir wertschätzen jede und jeden in ihrer und seiner Einzigartigkeit“, heißt es dazu in der Erklärung der Ziele.
„Als ehemaliger Hobbyfußballspieler weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Fußball eine Blaupause für das Eintreten gegen Rassismus sein kann“, erklärte Schulleiter Heiko Staub. Er führte als Beispiel den FC Bayern München an, bei dem, je nach Aufstellung, ein deutscher Nationalspieler im Tor steht, zwei französische Nationalspieler die Innenverteidigung übernehmen, auf den Außenbahnen ein Kanadier und ein Franzose, im Mittelfeld mehrere Deutsche teilweise mit Migrationshintergrund und ein polnischer Mittelstürmer zusammenspielen. „Wo gibt’s das eigentlich sonst noch, dass Menschen unterschiedlicher Nationalität, unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Hautfarbe friedlich mit einem Ziel zusammenarbeiten?“, spannte so der Schulleiter den Bogen zum ehemaligen Borussia-Kicker und heutigem Nationaltrainer Stefan Kuntz. „Rassismus ist die schlimmste Form der Diskriminierung und hat in unserer Welt keinen Platz“, so Staub weiter.
„Das KBBZ ist die achte Schule im Landkreis Neunkirchen, die die Auszeichnung bekommt“, bemerkte Landrat Sören Meng. „Rassismus beginnt schon damit, dass man in den sozialen Medien, sich über andere lustig macht“, gab der Landrat weiter zu bedenken. „Es beginnt schon im Kleinen, dass man sich als Mensch über andere Menschen stellt.“
„Wichtig wird es sein, dass das Projekt nachhaltig über viele Jahre weiterverfolgt wird“ beleuchtete Oberbürgermeister Jörg Aumann einen weiteren Aspekt. „Das wichtigste Mittel gegen Rassismus ist es, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Nur wenn die junge Generation langfristig ein Bewusstsein gegen Diskriminierung entwickelt, wird Rassismus aus der Gesellschaft verschwinden.“ jam