Neue Etappe in der Geschichte des Klosters

Dorothee Berntsdorf und Schwester Mercy verkaufen im Klosterladen Öl und Wein aus Bethlehem, Gewürze aus Indien sowie Konfekt aus Hostienbruch. Foto: Bistum
Dorothee Berntsdorf und Schwester Mercy verkaufen im Klosterladen Öl und Wein aus Bethlehem, Gewürze aus Indien sowie Konfekt aus Hostienbruch. Foto: Bistum - (Bild 1 von 1)

Püttlingen. Oberin Schwester Mercy von den indischen Nazarethschwestern, die seit 2010 in Püttlingen im Klosters Heilig Kreuz wohnen, führt Besucher durch verschlungene Gänge, hinab in den Keller. Hier beherbergt das Kloster die letzte aktive Hostien-Bäckerei des Bistums Trier.

Entsprechend der Auftragslage läuft der Backautomat etwa alle zwei Monate, Kapazitäten für weitere Aufträge seien vorhanden. „Wir bieten auch Führungen etwa für Kommunionkinder-Gruppen an“, sagt Sr Mercy. Ehrenamtliche Helfer vom Trägerverein Kloster Heilig Kreuz und dem Freundeskreis unterstützen die Schwestern bei der Arbeit.

Dorothee Berntsdorf, Schriftführerein des Trägervereins, hat aus gemahlenem Bruch und Gewürzen das Label „PanaGusta“ entwickelt, ein Binde- und Paniermittel für originelle Gerichte und feine Backwaren. Eine Gewürzmischung für Hackfleischgerichte und ein Kräutersalz sind ebenfalls ihre Kreationen. „Aber auch indische Gewürze und Teesorten aus der Heimat der Nazareth-Schwestern, Weine und Öle aus Bethlehem oder Seifen und Präsentkörbe finden sich hier“, sagt Berntsdorf.

Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Püttlinger Arzt Dr. Michael Berntsdorf hat sie die beiden Ferienwohnungen in der ehemaligen Priesterwohnung modern hergerichtet. Hier kann wohnen, wer selber mal eine Auszeit im Kloster erleben möchte. Ein Veranstaltungssaal, der seit 1. Februar nach dem gebürtigen Püttlinger Erzbischof Josef Clemens Maurer benannt ist, bietet samt voll ausgestatteter Küche Raum für Veranstaltungen.

Wem es aufgrund der Entfernung oder körperlichen Beschwerden nicht möglich ist, einen Gottesdienst im Kloster zu besuchen, kann ausgewählte Messen als Podcast auf der Homepage des Klosters abrufen. Für alle Bereiche des Klosterlebens – ob den Verkauf im Klosterladen, der Begleitung von Veranstaltungen, Unterstützung in der Hostienbäckerei oder auch bei der Pflege des Außengeländes suchen sie noch engagierte Mitstreiter.

Pfarrer Hans Georg Müller betont: „Die Klosterkirche ist immer offen, wir feiern hier täglich die Heilige Messe. Dazu kommen die Stundengebete und Beichtangebote. Jeden Donnerstag ist Tag der Stille und Anbetung. Außerdem bieten wir Einkehrtage, Dialoge, Schulungen und Familiensonntage an.“

In Zukunft will der Trägerverein die Angebote ausbauen und sich mit Pfarreien in der Umgebung und anderen Klöstern vernetzen. Denn seit 1. Februar macht der Verein als Geistliches Zentrum Angebote für Pfarreien und Pastorale Räume im Saarland. Das bisherige Geistliche Zentrum des früheren Dekanats (jetzt Pastoraler Raum) Völklingen endete zum 31. Januar. Jetzt beginnt eine neue Etappe in der Geschichte des Klosters Heilig Kreuz. Die umliegenden Pfarreien und darüber hinaus sind eingeladen, eine Partnerschaft mit dem Kloster einzugehen. Außerdem sind Partnerschaften mit anderen Klöstern geplant.

Ein Eucharistie-Workshop im Juni, eine Familienwallfahrt der Partnerschaftspfarreien im Juli und ein Klosterfest im September zum Fest der Kreuzerhöhung, eine Fotoausstellung zur Glaubens- und Lebenswelt der Bergleute sowie kirchenmusikalische Angebote stehen bereits im Programm des neuen geistlichen Zentrums. red./dos

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