National Guardian 2024

Die saarländischen Heimatschutzkräfte konnten während „National Guardian 2024“ unter anderem auch die Errichtung und den Betrieb einer Fahrzeugschleuse üben.Foto: Bundeswehr / Leinen
Die saarländischen Heimatschutzkräfte konnten während „National Guardian 2024“ unter anderem auch die Errichtung und den Betrieb einer Fahrzeugschleuse üben.Foto: Bundeswehr / Leinen - (Bild 1 von 1)

Perl. In Eft-Hellendorf bei Perl trainierten in den zurückliegenden Tagen die Soldatinnen und Soldaten der Heimatschutzkompanie Saarland ihren Kernauftrag. Sie beschützten 24 Stunden am Tag und während unterschiedlicher Szenarien das Munitionsversorgungszentrum Süd, das zusammen mit dem dortigen Munitionslager als „verteidigungswichtige Infrastruktur“ gilt.

Diese Übung war der saarländische Anteil an „National Guardian 2024“ (NAGU24), der bundesweiten Übung zur territorialen Verteidigung in Deutschland. Dafür wurden rund 50 Reservistendienstleistende aus dem Saarland in den Dienst gesetzt, durch die reguläre Truppe und erfahrene Reservisten erneut ausgebildet und anschließend in einem sehr realitätsnahen Szenario gefordert. Eine Woche übernahm die Heimatschutzkompanie Saarland die Verantwortung für das Munitionslager im saarländischen Dreiländereck – welches das drittgrößte der Bundeswehr ist – unter der Annahme, dass die Bedrohungslage sich deutlich verschärft hat.

Höhepunkt der Übung der Heimatschutzkräfte im Saarland war eine exklusive Informationsveranstaltung im Munitionsversorgungszentrum Süd für einen ausgewählten Personenkreis des öffentlichen Lebens sowie der Bundeswehr. In verschiedenen Übungsszenarien wurde am Maifeiertag das Fähigkeitsspektrum der Heimatschutzkompanie Saarland im Zusammenspiel mit den zivilen Hilfs- und Blaulichtorganisationen des Saarlandes im Objektschutz vorgestellt.

Einerseits wurden in einer Fahrzeugschleuse Ausweispapiere kontrolliert, militärische und zivile Fahrzeuge untersucht und dafür gesorgt, dass die Schleuse nur passiert, wer dazu berechtigt ist. Andererseits forderte der Sicherungsauftrag neben den Wachen am Tor aber auch die kontinuierliche Bewachung des gesamten Geländes.

So wurde den rund 100 geladenen Gästen eindrucksvoll vorgeführt, wie die Sicherungskräfte reagieren, wenn versucht wird, mit Drohnen das Gelände auszuspähen. Letztes gezeigtes Szenario an diesem Tag und ein Stresstest im wahrsten Sinne des Wortes für die Übungsteilnehmenden war die Deeskalation und Auflösung einer unfriedlichen Menschenansammlung mit rund 30 Demonstrierenden – dargestellt in der Übung durch Angehörige verschiedener Ortsverbände des Deutschen Roten Kreuzes –, die die Zufahrt zum Munitionslager blockierten. Die Heimatschutzkompanie wurde dabei von der saarländischen Bereitschaftspolizei unterstützt und nutzte die Gelegenheit, die Zivil-Militärische Zusammenarbeit an einem realitätsnahen Beispiel zu üben.

„Ich bin sehr stolz auf meine Heimatschutzkompanie“, so Oberst Staab, Kommandeur des Landeskommando Saarland und in dieser Funktion Vorgesetzter aller Heimatschützer an der Saar. „Die Heimatschutzkompanie Saarland besteht aus frei-willigen Reservisten mit einem Lebensaltersdurchschnitt von 45 Jahren, die das in ihrer Freizeit machen. Es sind dort alle Berufsgruppen vertreten: vom Handwerker, über die Verwaltungsangestellte und die Juristin, bis hin zum Lehrer und Studenten.“

Auch der saarländische Innenminister, Reinhold Jost, der die saarländische Landesregierung an der Veranstaltung vertrat, zeigte sich beeindruckt: „Eine hoch professionelle Vorstellung. Es hat nochmal dargelegt, wie die unterschiedlichen Aufgabenbereiche bis hin zu den entsprechenden Grenzen der jeweiligen Handlungsmöglichkeiten sind. Ein sehr interessanter Tag, der nochmal gezeigt hat, dass wir im Saarland miteinander reden – anstatt übereinander – und vor allem gut zusammenarbeiten.“red./wj

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