Saarbrücken. Am 28. März 1954 hat sich die deutsche Fußballnationalmannschaft im Saarbrücker Ludwigspark für die Fußball-WM in der Schweiz qualifiziert. Dafür musste sie gegen das Team des damals eigenständigen Saarstaates
gewinnen.
Vor 53 000 Zuschauern traf die deutsche Elf unter Trainer Sepp Herberger auf einen annähernd ebenbürtigen Gegner von der Saar. Auch wenn das Spiel am Ende 3:1 für Deutschland ausging, konnten die Saarländer hochzufrieden mit ihrer Leistung sein. Wie sich einige Monate später, am 4. Juli, herausstellen sollte, hatten sie immerhin gegen den späteren Fußball-Weltmeister verloren.
Saar-Fußballverband war
sogar FIFA-Mitglied
„Das alles war nur möglich, weil das Saargebiet nach dem Zweiten Weltkrieg einen Sonderstatus mit eigener Staatsbürgerschaft innehatte. Von 1950 bis 1956 war der saarländische Fußballverband (SFV) FIFA-Mitglied. Die Aufnahme in den Fußball-Weltverband erfolgte damit sogar noch vor Deutschland. Kein anderes Bundesland
hatte jemals eine eigene Nationalmannschaft“, so der saarländische Innenminister Reinhold Jost.
In dieser Zeit absolvierte die Elf von Trainer Helmut Schön 19 Länderspiele – davon vier Spiele in der WM-Qualifikation.
Mit dem Wiederanschluss an Deutschland am 1. Januar 1957 war es dann aber vorbei mit der
National-Elf von der Saar. Helmut Schön
wurde im Anschluss zuerst Assistent von Herberger und von 1964 an dessen Nachfolger als Bundestrainer.
Er führte Deutschland 1972 zur Europameisterschaft und 1974 im eigenen Land zur Weltmeisterschaft.
Das Jubiläum wird
angemessen gefeiert
Am 28. März jährt sich die legendäre Partie des Saarlandes gegen Deutschland zum 70. Mal. „Das ist für uns Grund genug, dieses Jubiläum angemessen zu feiern. Für die kommenden Heimspiele des 1. FC Saarbrücken (30. März), des FC 08 Homburg (2. April) und die SV 07 Elversberg (7. April) „haben wir uns daher ein paar Überraschungen überlegt. Ins Stadion gehen lohnt sich also noch mehr als sonst“, so Heribert Ohlmann, Präsident des SFV.
Im Innenteil dieser WOCHENSPIEGEL-Ausgabe lesen Sie mehr zu diesem ganz besonderen Sportereignis und zur Entwicklung des Fußballs an der Saar.red./tt