Reimsbach. Ein Reimschbacher Mund-Werk auf Hochtouren sorgte für viele Lacher und zwei kurzweilige Abende in der Mehrzweckhalle. Die traditionellen Theaterabende sind ein Höhepunkt im Kulturleben von Reimsbach und werden von vielen herbeigesehnt, wenn es Herbst wird.
Schon der lustige Beginn holte das Publikum direkt im Thema ab. Christina Fries, die Vorsitzende des Musikvereins Reimsbach-Oppen, verlas zur Begrüßung die leicht frisierten „Strafregister“ einiger anwesender Gäste.
Ortsvorsteherin Susi Ferber, die sich im Urlaub befand und leider nicht im Zuschauerraum sitzen konnte, war dementsprechend „beim Gefangenentransport geflüchtet“ und in Europa zur Fahndung ausgeschrieben. Die achtköpfige Theatertruppe spielte daraufhin in drei Akten das Stück „Residenz Schloss und Riegel“ von Winnie Abel, in dem ein Rentnerehepaar(Sandra Austgen und Andy Weyand) eine Justizvollzugsanstalt für ein Seniorenheim hält.
Die cleveren Häftlinge Bad-Girl Jacqueline (Eva Brehm) und der unschuldige Kalle (Wolfgang Müller) nutzen das Verwirrspiel natürlich, um sich Hafterleichterung zu verschaffen. Ricarda Nola als Gefängnisdirektorin und Daniel Graf-Zehren als Wärter versuchten, die Regeln im Knastalltag durchzusetzen, während sich die Insassen Christiane Horf und Dirk Alexander mit ihren Marotten in die Herzen der Zuschauer spielten. Am Ende bemerkten die Senioren das falsche Spiel und nahmen die Häftlinge noch ein bisschen auf die Schippe, bevor der unschuldige Kalle schließlich entlassen und bei den Rentnern als Pfleger eingestellt wurde.
Der Musikverein Reimsbach-Oppen, der die Theatergruppe inzwischen „beherbergt“, versorgte das Publikum während der Pausen wie üblich mit Leckereien, kühlen Getränken und netten Gesprächen. Die Theatergruppe kündigte bereits an, im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder ein Stück zum besten zu geben. Das bedeutet natürlich für alle Theaterbegeisterten: ein Jahr Vorfreude. Die Theatergruppe und der Musikverein bedanken sich ganz herzlich bei allen Besuchern und hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. red./jb