Saarlouis. Man wird ihn vermissen: Bernhard Giebel und seinen fast schon legendären Satz und Running-Gag „Ich verstehe ja nichts davon“. Davon, damit ist die Kunst gemeint. Sein Understatement in allen Ehren, aber hier muss heftig widersprochen werden. Der ehemalige Richter und seine Frau Ursula zählen zu den bedeutendsten Kunstsammlern- und unterstützern der Großregion. Ihr 1978 ins Leben gerufener „Treffpunkt Kunst“ bereicherte und prägte das kulturelle Leben in Saarlouis mehr als 40 Jahre. Nun sagen sie mit einer beeindrucken Retrospektive „Auf Wiedersehen“.
„Ludere et laetari“, „spielen und sich freuen“ lautet der Titel der Ausstellung mit annähernd 100 Bildern und Skulpturen, die noch bis 28. November in der Ludwig-Galerie Saarlouis zu sehen ist. Benannt ist sie nach einem Werk des 1901 in Belgien geborenen Malers Michel Seuphor, einem engen Freund des Ehepaares, präsentiert werden rund 80 Künstler, die über die Jahre im „Treffpunkt Kunst“ vertreten waren.
Und der Rundgang durch die farbenfrohen, ausdrucksstarken und vielfältigen Exponate ist „einfach nur großartig und bemerkenswert“, wie es der Saarlouiser Beigeordnete Günter Melchior in seiner Rede anlässlich der Vernissage ausdrückte.
„Der“ Vernissage ist allerdings eigentlich falsch, plante und koordinierte das engagierte Team der Ludwig Galerie Saarlouis unter Leitung von Dr. Claudia Wiotte-Franz doch ganze drei komplett ausgebuchte Termine zur Eröffnung, um unter Corona-Bedingungen allen Interessenten einen Sitzplatz anbieten zu können. Dieses Konzept war bisher einzigartig in der Geschichte des Museums. red./jb