„Ludere et Laetari“

Saarlouis. Zum Ausklang ihrer rund vierzigjährigen Ausstellungstätigkeit laden die Begründer von „Treffpunkt Kunst“, Bernhard und Ursula Giebel, noch einmal zum Schauen und Staunen in die Ludwig Galerie Saarlouis ein. Unter dem Titel „Ludere et ­Laetari“ werden vom 14. September bis 28. November 2021 Werke von rund 80 Künstler in den Räumen der Kaserne VI gezeigt. Sie alle sind eng mit der Geschichte und dem besonderen künstlerischen Anspruch des fast schon legendären Ausstellungsforums „Treffpunkt Kunst“ verbunden, das im Sommer 1978 in der Saarlouiser Silberherzstraße seinen Anfang nahm und das kulturelle Leben der Stadt über Jahrzehnte hinweg prägte.

Inspiriert durch das Werk und die persönliche Ausstrahlung des belgischen Künstlers und Kunstkritikers Michel Seuphor (1901–1999), war aus der anfänglichen Bewunderung für die zeitgenössische französische Malerei schon bald echte Leidenschaft geworden.

So war die Gründung eines Forums mit Schwerpunkt auf moderner gegenstandsloser Kunst für Bernhard und Ursula Giebel nur noch eine Frage der Zeit.

Bald zog man in die von der Kreisstadt Saarlouis für Künstler und Künstlergruppen hergerichteten Räumlichkeiten im Theater am Ring, bis der beliebte Kunsttreff schließlich im Atelier Museum Haus Ludwig mit jährlich zwei Ausstellungen eine feste Bleibe fand. Im Laufe der Jahre wurde das Programm erweitert: zu den französischen gesellten sich internationale Maler und Plastiker hinzu, neue Impulse kamen dann auch von jungen deutschen Künstlern.

Zahlreiche dieser Begegnungen entwickelten sich zu jahrzehntelangen Freundschaften, viele der geförderten Maler und Bildhauer waren regelmäßig bei „Treffpunkt Kunst“ zu Gast. Dabei blieben Bernhard und Ursula Giebel stets offen für neue Erfahrungen, suchten immer wieder die Auseinandersetzung mit anderen interessanten Künstlerinnen und Künstlern und deren innovativen Ideen.

Sie alle, Kunstförderer wie Kunstschaffende, verbindet die Leidenschaft für das Experiment und die Begeisterung für alles Neue. Ganz im Sinne des künstlerischen Leitspruchs, dem sich Michel Seuphor – der für viele seiner Kollegen Freund und Mentor zugleich war – zeitlebens verschrieben hatte: „ludere et laetari – spielen und sich freuen“.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Ludwig Galerie Saarlouis statt. red./jb

  • Jetzt teilen:

Eigenen Artikel verfassen Schreiben Sie Ihren eigenen Artikel und veröffentlichen Sie ihn auf wochenspiegelonline.de