Perl. „It’s Showtime“, dachte sich vergangenes Wochenende der Ju-Jutsu Verein Perl und lud zum 50-Jahr-Spezial ein.
Eine 50-Jahr-Feier, die sich von morgens 10 Uhr bis abends 19 Uhr erstreckte und den Zuschauern einen intensiven Kontakt mit unserem Sport bot.
Aufgebaut war der Tag in mehrere Bereiche. So gab es neben den nach Alter gestaffelten Kindertrainings auch Einblicke in die Frauenselbstverteidigung, ins Wettkampftraining, ins Waffentraining sowie ein angepasstes Seniorentraining für Menschen 60+.
Schwerpunkt bildeten natürlich unsere Ju-Jutsukas, die stolz ihrer ganzen anwesenden Familie ihre bereits erlernten Abwehrtechniken zeigen konnten. Im Publikum jubelten dabei Eltern sowie Oma und Opa.
Als Beispiel das Waffentraining. Hier wurden Angriffe mit einem Messer, einem einfachen Schlüsselanhänger (als Würgeband) oder einem Baseballschläger gezeigt. Abgewehrt wurde der Gegner dabei mit einfachen Gegenständen des Alltags wie einem Handtuch oder einem Rucksack. Diese einfachen Entwaffnungsszenen unterhielten die Menge, stellen in der Realität jedoch lebensbedrohliche Situationen dar und sollten nur als letzter Ausweg dienen. Hier stellt die Flucht das einfachste Mittel zum Überleben dar.
Angespornt von diesen actionreichen Bildern hieß es nun: Mitmachen! Und so durften die Besucher beim Stockkampf „aufeinander einschlagen“. Wir rudern wieder ein wenig zurück – hierbei ging es natürlich um effektive, kontrollierte Stockabwehr. Ganz ungezwungen kamen die Besucher so in den Genuss einer Trainingseinheit, genau wie sie montags oder donnerstags in einem unserer Trainings ablaufen könnte – unter den Augen unserer hochgraduierten Trainerinnen und Trainer, die mit Rat und Tat zur Seite standen, auf Fehler hinwiesen und Fragen klärten.
Für das leibliche Wohl war im Außenbereich gesorgt:
Gestärkt mit frisch gezapftem Bier und Bratwurst mit Pommes oder einem reichhaltigen Kuchenangebot konnte beispielsweise bestaunt werden, was ein Senior alles mit seinem Gehstock ausrichten kann. Auch hierbei bot sich älteren Menschen die Möglichkeit, mit unserem Sport in Kontakt zu kommen. Dabei muss es nicht immer nur um knallharte Technik gehen – vielfach kann Ju-Jutsu auch als Fitnessangebot gesehen werden. Schlussendlich folgte am Ende eine etwa halbstündige große Zusammenfassung:
Eine Vorführung, die alle Inhalte des Tages beinhaltete und auch für spät eintreffende Besucher die Möglichkeit bot, das Verpasste mitzuerleben.
Den Abschluss bildete die „Selbstverteidigung 2.0“, bei der ein Unbeteiligter durch das Anlegen eines Armbands übermenschliches Technikwissen erlangte und sich fünf Gegnern gleichzeitig stellte, die gerade ein Kind angingen. Unbeschadet klatschte er diese immer und immer wieder einen nach dem anderen auf die Matte, bis schließlich alle dort liegen blieben – ein Gag, der verdammt gut ankam. Wir erlebten einen wundervollen und interessanten Tag mit unseren Liebsten und Freunden – und so bleibt uns nach dem gelungenen, besucherreichen Tag nur noch Danke zu sagen.
Der Ju-Jutsu Verein Perl dankt allen aktiven und inaktiven Vereinsmitgliedern, den Eltern und Angehörigen, die mit Kuchenspenden oder ihrer Freizeit beim Gestalten unseres Festes beteiligt waren – ob beim Aufbau/Abbau oder beim Bedienen der Verkaufsstände.
Der Verein dankt allen Ju-Jutsukas und Trainer, die den Mut aufbrachten, sich der Besuchermenge zu stellen und im Voraus ihre Vorführungen planten, einübten und schließlich zur Show stellten. Ein Dankeswort geht auch an Bürgermeister Ralf Uhlenbruch, der das Fest mit einer kleinen Rede eröffnete.red./wj