Merzig. Mit rund 500 Pilgern hat der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert am Hochfest des heiligen Josefs die Merziger Josefswallfahrt gefeiert. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnten in diesem Jahr wieder französische Pilger mit Père Christophe aus St. Avold am Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef teilnehmen. Auch Messdiener aus Frankreich unterstützten die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Merzig St. Peter.
Im Zentrum der Predigt des Weihbischofs stand die Frage, wie das Handeln des heiligen Josef angesichts einer schwierigen Situation uns heute Vorbild sein kann. Der Weihbischof nahm auch Bezug auf die Ursprünge der Merziger Josefswallfahrt: „Die Wallfahrt begann mit der Erfahrung einer Heilung. Auch wir sind auf der Suche nach Heil und Erlösung.“
1677 wurde in Merzig die Josefskapelle errichtet. Merziger Bürger hatten sie zum Dank nach dem überstandenen Krieg und zum Dank nach überstandenen Plünderungen und Brandschatzungen im Saartal gestiftet. 166 Jahre später wurde die Kapelle eine Wallfahrtsstätte: Laut Überlieferung betete am 19. März 1843 der sogenannte „krumme Nekla“ in der Kapelle und wurde auf wundersame Weise von seinen Leiden geheilt. Seit 1844 kamen jedes Jahr tausende Pilger zum Josefstag nach Merzig mit Ausnahme der Jahre 1940, 1944 und 2020.
Musikalisch gestaltet wurde das Festhochamt von den Kirchenchören Merzig, St. Josef, und Herz-Jesu, Besseringen, sowie Mitgliedern des Mendelssohn-Chores aus Saarlouis-Roden unter der Leitung von Organist Jürgen Diedrich. Neben dem Josefslied sangen sie Teile aus der Krönungsmesse von Mozart.
Viele Pilger kamen zur Festandacht in die Pfarrkirche und machten sich danach auf den Weg zur alten Josefskapelle. Ein Teil pilgerte den Kreuzweg von der Josefskapelle hoch zur Kreuzbergkapelle. Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, konnte den Kreuzweg gemeinsam mit Pfarrer Patrick Schmidt in St. Josef beten.red./tt