Kunstprojekt am Ökosee

Die Metzer Künstlerin Isabelle Cridlig wird gemeinsam mit Odile Villeroy im ­Dillinger Zentrum August Clüsserath Werke zum Thema Naturbeobachtung ­ausstellen. „Dessiner pour voir“.Foto: Fabien Grasser, Metz
Die Metzer Künstlerin Isabelle Cridlig wird gemeinsam mit Odile Villeroy im ­Dillinger Zentrum August Clüsserath Werke zum Thema Naturbeobachtung ­ausstellen. „Dessiner pour voir“.Foto: Fabien Grasser, Metz - (Bild 1 von 1)

Dillingen. Der Kunstverein Dillingen bietet in Zusammenarbeit mit dem Projekt ­KULTURleben! und der Künstlerin Isabelle Cridlig Schulprojekte am Dillinger See an. Zielpublikum sind Grundschulen und weiterführende Schulen. Die Projekte finden statt in der Woche vom 26. bis 30. September 2022. Unterstützt wird das Projekt auch von der Stadt Dillingen.

Hintergrund

Die Metzer Künstlerin Isabelle Cridlig wird gemeinsam mit Odile Villeroy im Dillinger Zentrum August Clüsserath Werke zum Thema Naturbeobachtung ausstellen. „Dessiner pour voir“. Eröffnung ist am Sonntag, dem 23. Oktober. Schirmherr ist der Consul général de France in Saarbrücken, Sébastien Girard.

Im Vorfeld der Ausstellung haben fünf Schulklassen die Möglichkeit, mit Isabelle Cridlig ein Projekt zum Thema „Natur“ durchzuführen. Es geht um Beobachten in der Natur, Zeichnen und Skizzieren und um behutsame künstlerische Eingriffe, Interventionen, die mit Materialien aus der Natur vorgenommen werden. Die Inhalte werden altersspezifisch angepasst. Nach den Herbstferien können die Schulklassen bei einem Ausstellungsbesuch die Arbeiten der Künstlerin kennenlernen.

Isabelle Cridlig hat ähnliche Projekte bereits sehr erfolgreich mit französischen Schulklassen durchgeführt. Die Künstlerin bekam vor zehn Jahren in London den renommierten Derwent Art Price als Anerkennung für ihre zeichnerische Arbeit verliehen. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ihr sehr wichtig, um über die Kunst das Interesse am Bewahren unserer Naturschätze zu wecken.

Gefördert werden die künstlerischen Aktionen und auch die Ausstellungsbesuche vom Projekt KULTURleben! des Saarländischen Kulturministeriums und der Mercator-Stiftung. Insofern haben die Schulklassen lediglich ihre Transportkosten zu tragen.

KULTURleben! hat durch seine innovativen Konzeptionen im Bereich der Verbindung von Kultur und Draußenpädagogik mittlerweile deutschlandweite Anerkennung erhalten.

Für den Kunstverein Dillingen ist die Verbindung zur Schule wichtig, weil sie die beste Möglichkeit darstellt, junge Menschen für Kultur zu interessieren. Deshalb freut sich der Verein ganz besonders über das Förderangebot. Wolfgang Birk, Vorsitzender des Vereins, weist auch auf die besondere pädagogische Konzeption hin, die Kunstpraxis und Ausstellungsbesuch verbindet. Zunächst sammeln die Schüler:innen eigene künstlerische Erfahrungen in einem bestimmten Themengebiet. Erst danach erfolgt der Ausstellungsbesuch, bei dem die Werke der Künstlerin vorgestellt werden. „Eine solche Reihenfolge bewahrt die Kreativität des eigenen Arbeitens, weil es eben nicht um technisch und handwerklich einfache Nachgestaltungen von Werken geht, die man in einer Ausstellung sieht“, meint Wolfgang Birk. Innovativ ist weiterhin der draußenpädagogische Ansatz des vertieften Arbeitens außerhalb der Schulräume. Seit der Corona-Krise wird im pädagogischen Bereich intensiv nach Ideen für das Lernen im Freien gesucht. In diesem Zusammenhang soll das Projekt auch bei Netzwerktreffen von Kunstvermittler:innen aus ganz Deutschland vorgestellt werden.

Angemeldet sind insgesamt 150 Kinder aus der Römerschule Pachten, der Philipp-Schmitt-Schule Überm Berg, der Sophie-Scholl Gemeinschaftsschule und dem Albert-Schweitzer-Gymnasium Dillingen. Sie kommen jeweils vormittags von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr an den Ökosee. Das Interesse am Projekt ist sehr groß. Leider konnten viele Schulklassen keinen Termin mehr erhalten. Deshalb ist geplant, das Projekt im Frühjahr 2023 zu wiederholen.

Der Ökosee selbst ist Landschafts- und Vogelschutzgebiet. Dort dürfen nur die Wege betreten werden, alle anderen Nutzungen sind ausgeschlossen. Geplant sind die Aktionen deshalb im Bereich des Weihers In den Steinen, zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und der Wallerfanger Brücke.

Die Stadt Dillingen, die Eigentümerin der Flächen ist, hat die Bereiche um die Skulptur von Hans-Jürgen Breuste und die angrenzenden Waldstücke für die künstlerischen Aktionen vorbereitet. Als „temporäre Kunstwerke“ sollen die von den Schüler erstellten Arbeiten dort auch eine Zeitlang zu sehen sein. Allerdings werden es keine spektakuläre, augenfällige Arbeiten sein, sondern kleine, kaum auffallende Eingriffe in die Natur. Es geht um das Aufzeigen von Vielfalt und Einzigartigkeit eines jeden Naturobjektes. Und um die Botschaft, Natur zu bewahren.

Ausstellung

Isabelle Cridlig, Odile Villeroy: Dessiner pour voir, 21. Oktober bis 20. November, Zentrum August Clüsserath, Stummstraße 33, Dillingen. Geöffnet freitags, samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. red./jb

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