Merzig. Der Kreistag des Landkreises Merzig-Wadern hat einstimmig den Kreishaushalt für das Jahr 2025 beschlossen: Der Aufwand steigt um rund 12 Millionen Euro und beträgt damit im neuen Jahr 171,43 Millionen Euro. 2024 lagen die Aufwendungen bei 159,25 Millionen Euro. Die Kreisumlage steigt von 94,81 Millionen Euro um 3,35 Millionen Euro auf 98,16 Millionen Euro. Sie deckt damit rund 57 Prozent des Gesamtaufwandes.
Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erklärt: „Der Anstieg der Ausgaben um rund 7 Prozent in 2025 ist vergleichbar mit dem Anstieg in den beiden Jahren zuvor. Dabei ist es besonders wichtig zu verstehen, dass über 90 Prozent unseres Haushaltes Pflichtausgaben sind, die wegen gesetzlicher Vorschriften anfallen.“ Zur Erklärung: Die Kreisverwaltung darf keine roten Zahlen schreiben. Daher muss sie den Teil ihres Aufwandes, der nicht über Zuweisungen, Fördermittel oder Erstattungen finanziert wird, durch die Kreisumlage an die Städte und Gemeinden weitergeben.
Die Umlagegrundlage, die die Finanzkraft der Städte und Gemeinden im Landkreis Merzig-Wadern widerspiegelt, wächst im nächsten Jahr von 155,03 auf 163,94 Millionen Euro. Sie steigt bereits seit längerer Zeit an: von 130,49 Millionen Euro in 2020 auf 163,94 Millionen Euro in 2025. Die Kreisumlage ist in diesem Zeitraum von 66,01 Millionen auf 98,16 Millionen Euro angestiegen.
Im neuen Jahr werden rund 60 Prozent des Aufwandes – 103,28 Millionen Euro – in die Bereiche Jugend und Soziales investiert werden.
Dabei ist der Aufwand des Jugendamtes um 6,7 Millionen Euro gestiegen; zum großen Teil aufgrund von weiterhin massiv steigenden Fallzahlen. Zudem entfallen hier knapp 2 Millionen Euro auf die gestiegenen Personalkostenzuschüsse der Kindertagesstätten, die insgesamt mit 22,48 Millionen Euro zu Buche schlagen. „Wir haben in Merzig-Wadern im Kita-Bereich eine Bedarfsdeckung von 42 Prozent – damit stehen wir saarlandweit an der Spitze. Aber mehr Plätze bringen auch höhere Kosten mit sich. Diese Entwicklung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.“
Auch im Sozialamt steigen die Kosten, und somit fallen in Summe rund 75 Prozent der Kreisumlage alleine für die Bereiche Jugend und Soziales an.
Den zweitgrößten Aufwand sieht der Haushalt 2025 für die weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises vor. Insgesamt sind Ausgaben in Höhe von 20,83 Millionen Euro eingeplant – das entspricht rund 12 Prozent des Gesamtaufwandes. Ebenfalls beschloss der Kreistag das Investitionsprogramm für 2025 bis 2028: Der Fokus liegt auch hierbei vor allem auf den Schulen, da in den nächsten Jahren die Umstellung auf G9 ansteht und dadurch in allen Schulen ein erhöhter Raumbedarf entstehen wird. Zudem steht die Erweiterung der Förderschule zum Broch in Merchingen an.
„Wir versuchen immer, die Belastung der Städte und Gemeinden so gering wie möglich zu halten“, hielt die Landrätin abschließend fest. „Aber es werden nach wie vor immer mehr Aufgaben in die Zuständigkeit der Kreise und Kommunen gegeben.“ Den Kreistagsmitgliedern dankte sie für das Vertrauen in die Verwaltung und blickte aufs kommende Jahr: „Mit dem einstimmigen Beschluss des Haushalts hat der Kreistag die finanziellen Weichen für 2025 gestellt – aber auch die Umsetzung wird wie immer eine Herausforderung werden.“ red./jb