Kongress „Herausforderung Klimawandel“

Saarbrücken. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz lädt alle interessierten Saarländerinnen und Saarländer zur Online-Teilnahme am Kongress „Herausforderung Klimawandel“ ein. Bei dieser Veranstaltung werden am Mittwoch, dem 27. Oktober, von 9 bis 17 Uhr ausgewiesene Experten aus ganz Deutschland die Folgen des Klimawandels für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft im Saarland unter die Lupe nehmen und Anregungen zur Vorsorge geben.

„Die Starkregen bedingte Katastrophe im Ahrtal in diesem Sommer hätte mit einer geringfügig anderen Wetterlage auch Teile des Saarlandes treffen können. Vor diesem Hintergrund müssen wir uns auf die Herausforderungen des Klimawandels bestmöglich vorbereiten. Das gilt für die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft genauso wie für den Schutz vor Extremwetterereignissen – sowohl im privaten Bereich als auch in den Kommunen. Auf dem Kongress geht es uns genau darum“, so Umweltminister Reinhold Jost.

Die Folgen des fortschreitenden Klimawandels sind auch im Saarland präsent: So sind die Hitzejahre 2018, 2019 und 2020 an den saarländischen Wäldern nicht spurlos vorbeigegangen. Unter der anhaltenden Dürre haben Privat-, Kommunal- und Staatswald gleichermaßen gelitten. Dr. Ulrich Matthes, Leiter des Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen in der Wald- und Forstwirtschaft in Trippstadt wird Strategien für die saarländischen Waldbewirtschaftung der Zukunft aufzeigen.

War es in drei aufeinanderfolgenden Jahren im Sommer viel zu trocken für die Feldwirtschaft, sorgte in diesem Jahr ein völlig verregnetes Erntejahr – mit vergleichbar schlechten Erträgen in der Landwirtschaft. Bauernregeln haben vor diesem Hintergrund offensichtlich für die Wetterprognose in der Landwirtschaft ausgedient. Dr. Mareike Söder vom Thünen-Institut in Braunschweig zeigt Klimaanpassungsoptionen für die Bäuerinnen und Bauern im Saarland auf.

Starkregenereignisse und Flusshochwasser können alle treffen – Privatpersonen aber auch die kommunale Infrastruktur. Die Folgen davon wurden in diesem Jahr im Ahrtal dramatisch vor Augen geführt. Dr. Heidi Kreibich vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam stellt wirkungsvolle Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vor und stellt deren finanziellen Aufwand den Kosten für die Beseitigung von Hochwasser bedingten Zerstörungen entgegen.

Das Trinkwasser im Saarland wird von den kommunalen Wasserversorgern zu 100 Prozent aus natürlich gefiltertem Grundwasser gewonnen. Das ist ein deutschlandweit einzigartiger Luxus. Bundesweit liegt der Grundwasser-Anteil bei der Trinkwassergewinnung bei weniger als 70 Prozent. Dr. Frank Herrmann vom Forschungszentrum Jülich gibt einen Überblick über die Grundwasserneubildung und das Wasserressourcen-Management im Klimawandel.

„Wir laden Sie herzlich ein, den Ausführungen unserer hochkarätigen Referentinnen und Referenten und den anschließenden Diskussionen mit saarländischen Verbandsvertretern zu folgen“, so Minister Jost.

Die Veranstaltung wird vom Meteorologen Sven Plöger moderiert, der auch ein Eingangsstatement zur Situation im Saarland gibt. Alle Informationen zum Programm und den Link zur Online-Übertragung finden Sie unter: www.umwelt.saarland.de.red./tt

  • Jetzt teilen:

Eigenen Artikel verfassen Schreiben Sie Ihren eigenen Artikel und veröffentlichen Sie ihn auf wochenspiegelonline.de