Komödie mit Biss

Der Film besticht nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch die Bilder des Himalayas - und vor allem durch seinen Humor und seine ruhigen Beobachtungen.Foto: MFA+ FilmDistribution e.K
Der Film besticht nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch die Bilder des Himalayas - und vor allem durch seinen Humor und seine ruhigen Beobachtungen.Foto: MFA+ FilmDistribution e.K - (Bild 1 von 1)

Wadern. Eine echte Premiere in den Lichtspielen Wadern. Erstmals zeigen die Filmfreunde Wadern am Samstag, 19. Oktober, um 20 Uhr und am Sonntag, 20. Oktober, um 18 Uhr in den Lichtspielen Wadern mit „Was will der Lama mit dem Gewehr?“ einen Film aus Bhutan.

Die ganze Welt erstickt in Chaos und Krieg. Die ganze Welt? Nein, in Bhutan, einem kleinen buddhistischen Königreich im Himalaya, ist die Welt noch in Ordnung. Bis der König auf die Idee kommt, sein Volk glücklich machen zu wollen, indem er ihnen zuerst Zugang zu Internet und Fernsehen gibt und dann auch noch die Demokratie einführt. „Wir sind doch schon glücklich“, denken sich die Menschen verwirrt. Sie sollen lernen, wie Wahlkampf funktioniert, während nebenbei ein so genannter „007“ im TV rumschießt. Dem alten, hochverehrten Lama reicht es. Er beauftragt einen jungen Mönch, ein Gewehr heranzuschaffen und kündigt eine wichtige Zeremonie an. Die Spannung im Dorf steigt, die Vorfreude ist riesig. Aber was will der Lama mit dem Gewehr?

Mit seinem Debütfilm „Lunana. Das Glück liegt im Himalaya“ war Regisseur Pawo Choyning Dorji bereits eine echte Sensation geglückt: Obwohl das Drama mit geringen Mitteln gedreht wurde unter Einbezug zahlreicher Laien, begann es einen weltweiten Siegeszug, wurde etwa auf Filmfesten gezeigt. Höhepunkt war dabei die Nominierung für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film – als erster Film aus Bhutan überhaupt.

„Was will der Lama mit dem Gewehr?“ ist eine Komödie mit Biss. Die zuweilen fast schon dokumentarische Alltagsbeobachtung ist auch ein Film, der vom Kontrast zwischen den traditionellen, kulturellen und spirituellen Werten des Landes erzählt, aber eben auch des urbanen ­Bhutan.

Die Menschen vom Dorf bekommen genauso ihr Fett weg wie die aufgeklärten Städter.

Pawo Choyning Dorji verurteilt niemanden, er erzählt einfach von einem Land im Umbruch, zwischen Tradition und Moderne, Monarchie und Demokratie - und der ständigen Suche nach Glück. „Was will der Lama mit dem Gewehr?“ ist eine kleine cineastische Perle.

Weitere Infos unter www.lichtspiele-wadern.dered./wj

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