Oberwürzbach / Scheidt. Der Erhalt und Schutz von Natur und Umwelt zählen sicherlich zu den wichtigsten Zielen unserer Zeit. Dieses Ziel hat sich auch Stefan Schneider, neuer Naturschutzbeauftragter des Saarbrücker Stadtteils Scheidt, für seine Amtszeit auf die Fahnen geschrieben.
Um bereits bei Kindern ein Verständnis für die sie umgebende Natur anzubahnen, initiierte er, selbst Jäger und Naturpädagoge, gemeinsam mit seiner Frau Christina Schneider (ebenfalls Jägerin und Naturpädagogin) und dem langjährigen Jäger und Pächter des Reviers Oberwürzbach, Rainer Grün, ein Projekt mit der KiTa Oberwürzbach. Das Projekt sollte den Kindern auf spielerische Art und Weise einerseits die heimischen Tierarten näherbringen und ein grundsätzliches Verständnis für den Umgang mit der Natur fördern.
So ging es am ersten Tag des Projekts zunächst mit dem Lernort Natur Mobil der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) in die KiTa, wo die Kinder mit zahlreichen Präparaten und Tierfellen in Kontakt kamen und spielerisch Fakten über den Lebensraum und die Bedürfnisse heimischer Tierarten kennen lernten. Außerdem erfuhren die Kinder, woran man Fährten und Spuren von Tieren erkennt und durften selbst Tierspuren mittels Tonabdrücken herstellen. Auch Armbänder aus natürlichen Materialien wie Holunderperlen und Geweihstangen von Rehwild wurden gebastelt.
Der zweite Tag begann mit einer Wanderung in das Revier Oberwürzbach, während der die Kinder den Auftrag hatten, verschiedene Gegenstände zusammenzutragen wie bestimmte Blätter oder Früchte wie Eicheln und ähnliches.
Ziel der Wanderung war eine Waldwiese auf dem Farrenberg, von der ein Teil landwirtschaftlich vorbereitet wurde, um dort mit den Kindern einen mehrjährigen Wildacker einzusäen. Ein solcher Wildacker dient verschiedenen Wildtieren ganzjährig als Äsung und fördert somit die Artenvielfalt. Am Wildacker wurden die kleinen Wanderer von Markus und Margit Frenzel vom Obst- und Gartenbauverein Oberwürzbach erwartet, die die Vorbereitung des Bodens übernommen hatten und nun auch tatkräftig beim Einsäen halfen.
Nach einer kleinen Stärkung führte Rainer Grün die Gruppe als „blinde Raupe“ über die vom OGV Oberwürzbach angelegte Streuobstwiese zu einem nahegelegenen Hochsitz. Bei dem Spiel „blinde Raupe“, haben die Kinder Augenbinden an und werden an einem Seil geführt. Dabei sollen sie sich auf ihren Tast- und Hörsinn verlassen. Am Hochsitz angekommen, durfte jeder, der sich traute, mit Unterstützung einmal hochklettern und die Aussicht genießen.
Danach ging es noch einmal zurück an die Waldwiese, wo die Kinder und ihre Erzieher verabschiedet wurden. red./tt