Invasive Säugetiere im Fokus

Saarbrücken. Im Auftrag des Zentrums für Biodokumentation des saarländischen Umweltministeriums startet die MILVUS GmbH im Herbst ein Monitoring zu invasiven Säugetieren im Saarland. Das Planungsbüro mit Sitz in Beckingen-Düppenweiler ist spezialisiert auf artenschutzrechtliche Untersuchungen.

Im Fokus der Untersuchungen stehen die invasiven Arten Waschbär, Nutria, Bisamratte und Marderhund. Diese Neozoen stehen in Verdacht, als sogenannte Faunenverfälscher heimische Ökosysteme zu schädigen. Vielerorts hat man sich im Saarland schon an ihre Anwesenheit gewöhnt. Passiert man beispielsweise eines der zahlreichen saarländischen Gewässer, so trifft man nicht selten auf das Nutria, wohingegen die Bisamratte, die noch vor wenigen Jahren häufiger anzutreffen war, mittlerweile wieder deutlich seltener geworden ist. Die Datenlage zur tatsächlichen Verbreitung dieser Arten im Saarland ist allerdings noch lückenhaft und bedarf der Aufbesserung. Insbesondere zum Waschbär und zum Marderhund ist sehr wenig bekannt. Darum sollen im Rahmen des Monitorings verschiedene Quellen einbezogen werden, um genauere Informationen über die Vorkommen im Saarland zusammenzutragen.

Als grundlegende Datengrundlage dienen die vom Deutschen Jagdverband (DJV) aus dem Vorjahr bereitgestellten Daten. Basierend auf diesen Nachweisen, sind in den letzten Wochen in allen sechs Landkreisen des Saarlandes Freilanduntersuchungen durchgeführt worden, bei denen stichprobenartig nach den relevanten Arten und nach entsprechenden Spuren gesucht wird. Dabei kommen unter anderem auch Wildkameras zum Einsatz.

Unter dem Stichwort „Citizen Science“ werden aber auch die Einwohner des Saarlandes um Mithilfe gebeten. Aktuelle Sichtbeobachtungen sowie Nachweise in Form von Totfunden mit Standort-Koordinaten, Datum, Uhrzeit und idealerweise einem Belegfoto der Beobachtung können bei der MILVUS GmbH per E-Mail unter Neozoen@milvus.de eingereicht werden. Wichtig dabei ist, dass nur sichere Nachweise gemeldet werden, nicht dass es zu Verfälschungen der Datenlage kommt. red./tt

  • Jetzt teilen:

Eigenen Artikel verfassen Schreiben Sie Ihren eigenen Artikel und veröffentlichen Sie ihn auf wochenspiegelonline.de