Kaiserslautern. Mit Beteiligung der Hochschule Kaiserslautern fand bereits zum zwölften Mal die International Summer School for Sustainable Development (ISSD) statt, die jedes Jahr Studenten, Wissenschaftler und Praktiker aus allen Teilen der Welt in der griechischen Gemeinde Epidaurus zusammenbringt. Die Gemeinde ist einer der historisch bedeutendsten Orte Griechenlands, mit einem Amphitheater und einem Heiligtum (Heilstätten und Tempel) des Asklepios aus dem vierten Jahrhundert v. Chr., welche seit 1988 zum UNSECO-Weltkulturerbe gehören. Von herausragender nationaler und internationaler Bedeutung ist das im Ort jährlich stattfindende „Athens Epidaurus Festival“, einem der wichtigsten Kultur- und Kunstveranstaltungen des Landes.
International Summer School for Sustainable Development
Die ISSD wurde von Prof. Dr. Sebastian Kaiser-Jovy vom Campus Künzelsau der Reinhold Würth-Hochschule Heilbronn entwickelt und wird seit zwei Jahren in Kooperation mit Prof. Dr. Timo Becker vom Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule Kaiserslautern organisiert und durchgeführt. Sie bietet den Studenten eine internationale und multidisziplinäre Plattform für problembasiertes Erfahrungslernen und wurde als solche im vergangenen Jahr für den Lehrpreis „Hochschulbildung für eine nachhaltige Entwicklung“ des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg nominiert.
Im Zentrum dieser multidimensionalen Lernerfahrung steht regelmäßig eine sehr diverse Gruppe von Studenten. In diesem Jahr kamen die Teilnehmer nicht nur aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, sondern aus Indien, Vietnam, Iran, Österreich, Pakistan, Nigeria und Italien. Dies bedeutet nicht nur, dass die ISSD in englischer Sprache durchgeführt wird, sondern auch, dass die Studenten ihre interkulturellen Kompetenzen anwenden und trainieren können. Durch die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen Heilbronn und Kaiserslautern hat sich die Reichweite der Veranstaltung bedeutend erhöht. In den vergangenen zwölf Jahren nahmen insgesamt bereits über 500 Studenten teil.
Jedes Jahr kooperiert die International Summer School mit wechselnden nationalen und internationalen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Diese bringen Projekte ein, die von den Studenten bearbeitet werden. In diesem Jahr war der Projektpartner das Unternehmen Team Kinetic aus dem britischen Manchester. Team Kinetic betreibt eine der weltweit größten Online-Plattformen zum Management von Ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Großveranstaltungen. Dort sind mehr als 185 000 Volunteers registriert, die zusammen bereits 1,3 Millionen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet haben. Die Projektaufgabe für die Teilnehmer bestand darin, einen Business-Case für ein Veranstaltungs-Angebot, am Beispiel einer Sport-Großveranstaltung, dem Athens Marathon, und einer Kultur-Großveranstaltung, der Europäischen Kulturhauptstadt Elefsina, zu entwickeln. Neben Fragen von Rekrutierung, Training, Einsatz, Anerkennung, Kostenkalkulation und Nutzen wurden auch die sozio-ökonomischen und sozio-kulturellen Auswirkungen berücksichtigt. Zudem wurde dem Bürgermeister von Epidauros, Tasos Chronis, in diesem Jahr ein Legacy Report zur Regional Entwicklung übergeben, der die Ergebnisse der letzten Jahre zusammenfasst. Als Lehrveranstaltung wird die International Summer School nicht nur von den Organisatoren als Lehrkräfte begleitet. Jedes Jahr finden sich weitere Unterstützer mit herausragenden beruflichen Profilen, die durch Impulsvorträge und die Betreuung der Gruppenarbeiten sowohl Fach- als auch Methodenwissen einbringen. In diesem Jahr waren dies:
Prof. Stella Leivadi, PhD., The American College of Greece / Deree, Athen
Prof. Bill Baltzopoulos PhD FBASES, Liverpool
John Moores University Prof. Keith Hunter PhD., University of San Francisco
Chris Martin, Team Kinetic UK, Manchester
Chris Ward, Buchautor und Unternehmer, London/Epidaurus
Prof. Dr. Gernot Wolfram, Hochschule Macromedia, Berlin
Die besondere Lernerfahrung der Studenten besteht nicht zuletzt darin, dass sie die Ergebnisse ihrer Arbeit, einschließlich konkrete Handlungsempfehlungen, gegen Ende der Summer School als Beratungsleistung den beteiligten Projektpartnern präsentieren und zur Diskussion stellen. Auf diese Weise ist der Anspruch hochschulischer Bildung im Sinne eines Theorie-Praxis Transfers in idealer Weise umgesetzt. Darüber hinaus findet eine Rückkopplung in die akademische Gemeinschaft statt, da die Ergebnisse und das theoretischen Rahmenkonzept der ISSD regelmäßig Gegenstand von internationalen Publikationen und Konferenzbeiträgen war und auch künftig sein wird. red./jj