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Inklusiver Stadtrundgang

Saarbrücken. Die Landeshauptstadt Saarbrücken bietet jetzt in Kooperation mit dem Projekt „KaMa mittendrin“ den inklusiven Hörgang „St. Johanner Markt – Wiege des Altstadtfestes“ an.

Ziel des Hörgangs ist es, ein neues Bewusstsein für den Umgang mit einer Sehbehinderung und die Herausforderungen, die damit einhergehen, zu schaffen. Der Stadtrundgang im Podcast-Format wurde im Rahmen der Initiative „Zeichen setzen – Von hier an BLIND“ entwickelt.

Die Innenstadt neu erleben

An zwölf Stationen rund um den St. Johanner Markt – darunter der Brunnen und die Fröschengasse – lädt der Hörgang dazu ein, die Saarbrücker Innenstadt mit anderen Augen und Ohren zu erleben. Auch die Kunst im öffentlichen Raum wird neu erfahrbar: Skulpturen in der Innenstadt wie „Die Tränen der Hure“ von Paul Schneider können beispielsweise ertastet werden. So werden Saarbrücker Kunstwerke auf eine völlig neue Weise erfahrbar und die Teilnehmer „sehen“ mitunter Details, die sie bisher nicht wahrgenommen haben. Die akustische Begleitung übernehmen die Leiterin des Kulturamts der Landeshauptstadt Saarbrücken Sylvia Kammer-Emden und Thomas Brass, Mitglied des Stadtrats. Sie teilen ihre Eindrücke aus der Perspektive einer sehenden und einer blinden Person. Dadurch entstehen sowohl akustisch eindrückliche Räume als auch fühlbare Orte, die neue Zugänge zur Stadt ermöglichen.

So funktioniert die Teilnahme

Für die Teilnahme am Hörgang werden ein Smartphone mit Internetzugang und Kopfhörer benötigt. Die Audiodatei steht zum Download vorab unter www.saarbruecken.de/hoergang zur Verfügung. An der Kulturinfo können Interessierte Simulationsbrillen ausleihen, die verschiedene Augenerkrankungen nachahmen – von erworbenen Beeinträchtigungen wie dem grauen Star bis hin zur Blindheit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Dort erhalten Teilnehmer außerdem eine Broschüre zum Hörgang. Darin ist ein QR-Code abgedruckt, der direkt zum Hörgang führt. Der Rundgang dauert rund 45 Minuten. Startpunkt ist die Stadtgalerie. Sehende Hörgänger, die sich vorstellen können, den Rundgang zusammen mit einer Person mit Sehbehinderung zu machen, können sich für eine Vermittlung an Heinz-Peter Engels vom Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland unter E-Mail hpengels@bsvsaar.org wenden.

Weitere Informationen gibt es unter www.saarbruecken.de/hoergang.red./jj

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