St. Ingbert / Homburg. Für die Familie, die Angehörigen, Freunde und auch für die Mitarbeiter des WOCHENSPIEGELS war der 17. Mai 2018 ein sehr trauriger und bewegender Tag, denn mit nur 24 Jahren verstarb Björn Mertz. Bei dem jungen, lebensfrohen Menschen aus Homburg diagnostizierten die Mediziner am Universitätsklinikum Homburg ein Pineoblastom, eine sehr seltene, bösartige Form eines Hirntumors, die vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen auftritt.
Björn Mertz war als Mediaberater beim WOCHENSPIEGEL tätig und so war es auch für den Verlag eine Verpflichtung, auf das Schicksal und die seltene Erkrankung des jungen Mannes aufmerksam zu machen. Wenige Wochen nach dem Tod von Björn zierten am 18. Juli 2018 die 15 WOCHENSPIEGEL-Titelseiten die tragische Geschichte und riefen zur Unterstützung für die Krebsforschung auf.
Als die St. Ingberterin Ursula Schanné diesen Artikel las, war sie zu Tränen gerührt, denn ihr Ehemann Werner war bereits 1971 mit 32 Jahren an einer unbekannten und unerforschten Krankheit verstorben.
Aufgrund der Parallelen zum verstorbenen 24-jährigen Björn Mertz, fasste Ursula Schanné den Entschluss, in Gedenken an Björn Merz und ihren Ehemann eine Stiftung zu errichten, die den Zweck hat, die Forschung an Tumoren im Kindes- und Erwachsenenalter zu fördern.
Doch bis zur Anerkennung der Stiftung war es noch ein langer Weg. Ursula Schanné suchte den renommierten Rechtsanwalt Andreas Abel aus Saarbrücken auf, der mithelfen konnte, den Wunsch zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung ins Leben zu rufen.
Die Ursula und Werner Schanné Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Forschung an seltenen Hirntumoren zu fördern. Als Vorsitzender der Stiftung wurde Andreas Abel ernannt, der stolz ist, diese wichtige Rolle übernehmen zu dürfen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Steffi Urbschat vom Universitätsklinikum des Saarlandes und Petra Mertz, Mutter von Björn Mertz, werden alle mit der Stiftung die Forschung und Wissenschaft aktiv unterstützen.
„Es war zwar ein langer, steiniger Weg durch die Mühlen der deutschen Bürokratie. Aber es hat sich gelohnt. Vielen Dank im Namen der Stiftung und der Stifterin auch an das Notariat Dr. Christian Hallerbach in Ottweiler, das uns bei dem Gründungsprozess tatkräftig und kompetent begleitet hat. Frau Schanné war sehr glücklich, dass dieser große Schritt nun endlich gelungen ist und die Ursula und Werner Schanné Stiftung ihre Arbeit aufnehmen kann “, so Andreas Abel.
Auch die Eltern von Björn Mertz, Petra und Clemens Mertz, sind sehr froh und dankbar darüber, dass Ursula Schanné die Stiftung ins Leben gerufen hat.
„Mit der Ursula und Werner Schanné Stiftung hat sich Björns Traum von einer Stiftung zur Unterstützung der Krebsforschung nun endlich posthum erfüllt. Wir alle hoffen, dass die Forschung Kindern und jungen Erwachsenen mit Hirntumoren eine Heilungschance oder zumindest eine lebensverlängernde Behandlung ermöglicht. In Erinnerung soll Björn als zuverlässig, lebensfroh und herzensgut bleiben. Sein Vermächtnis lebt weiter durch die Hoffnung auf Fortschritte in der Krebsforschung und eine transparente Nutzung der Spenden für diese wichtige Arbeit“, sagt Petra Mertz.
Unterstützung der Stiftung und der Forschung
Mit Hilfe der Schanné Stiftung und den Spenden wird die Forschungsabteilung der Neurochirurgischen Klinik an der Uniklinik des Saarlandes unterstützt. Sie ist Vorreiter in der Entwicklung minimal-invasiver Operationsverfahren für Hirntumore. Durch umfangreiche genetische Analysen, einschließlich miRNA-Forschung, erstellt die Klinik individuelle Therapiekonzepte. „Seltene Tumore stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie oft weniger erforscht sind und die Ressourcen für ihre Bekämpfung begrenzt sind. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu schließen und die Forschung an seltenen Tumoren voranzutreiben, sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter“, erklärt Prof. Dr. Steffi Urbschat.
Wie kann ich helfen?
Alle wichtigen Infos zur Ursula und Werner Schanné Stiftung erhalten Interessierte unter www.schanne-stiftung.de Hier erfährt man auch, wie man helfen kann. jb