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HWG: Besuch vom Finanzamt

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Wadern. Immer wieder liest man in der Zeitung, dass die Menschen nicht gerade erfreut sind, wenn sie Besuch vom Finanzamt bekommen. Ganz anders war das Hochwald-Gymnasium Wadern. Die Schülerinnen und Schüler freuten sich auf den Besuch vom Finanzamt, weil der ihnen die Möglichkeit geboten hat, sich aus erster Hand über das Thema Steuern zu informieren.

Am Hochwald-Gymnasium wird schon längere Zeit das Fach Wirtschaftslehre in der Oberstufe als Wahlfach angeboten. Seit dem letzten Schuljahr besteht auch die Möglichkeit, in diesem Fach eine Abiturprüfung abzulegen. Im Moment gibt es WL-Kurse in den Jahrgangsstufen 10, 11 und 12. In allen drei Kursen wurde nun das Programm „Steuern machen Schule“ durchgeführt, das von der Saarländischen Finanzverwaltung angeboten wird. Susanne Glück vom Finanzministerium besuchte die Schule zusammen mit Lukas Daniel und Tobias Daniel. Die beiden Brüder haben ein duales Studium bei der Finanzverwaltung absolviert und arbeiten nun beim Finanzamt. Gemeinsam brachten sie den Schülerinnen und Schülern das Thema Steuern nahe.

Einige Teilnehmer waren erstaunt zu erfahren, dass bereits seit über 5000 Jahren Steuern erhoben werden. Dies ist auch notwendig, denn: „Ohne Streuern ist kein Staat zu machen. Das bedeutet: Steuern sind ein notwendiger Beitrag für die Gemeinschaft, denn nahezu alle staatlichen Leistungen sind steuerfinanziert“, so Susanne Glück. Es wurden die verschiedenen Steuerarten besprochen und die Aufteilung des gesamten Steueraufkommens von über 900 Milliarden Euro auf diese Steuerarten erklärt. Mit 302 Milliarden Euro ist die Umsatzsteuer, auch Mehrwertsteuer genannt, die ertragreichste Steuer. Dazu bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Auftrag: Sie sollten Produkte einordnenn nach der Frage, ob für diese der normale Umsatzsteuersatz von 19 % oder ermäßigte von 7 % gilt. Die auf einer Pinnwand erstellte Übersicht wurde dann besprochen und es kamen einige erstaunliche Ergebnisse heraus. Zum Beispiel gilt für eine normale Kartoffel 7 % Steuer, da sie in Deutschland angebaut wird und als Grundnahrungsmittel gilt, für eine Süßkartoffel muss aber 19 % Umsatzsteuer gezahlt werden. Eine kuriose Regelung gibt es auch beim Kaffee: Für Milchkaffee mit über 70 % Milchanteil fällt eine Umsatzsteuer von 7 % an, für anderen Kaffee 19%.

Weitere Themen waren die Lohnsteuer, die Sozialversicherungsbeiträge, die Regelungen bei Minijobs und das Problem der Steuerhinterziehung. Zu allen diesen Themen konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen einbringen und bekamen auf anschauliche Weise ergänzende Informationen. Am Ende wurden den Teilnehmern noch die Möglichkeiten vorgestellt, die die Finanzverwaltung als Arbeitgeber bietet, so zum Beispiel ein duales Studium. Insgesamt wurden den Schülerinnen und Schülern vielfältige Informationen rund ums Thema Steuern geboten und damit konnte das auch im Lehrplan Wirtschaftslehre vorgesehene Thema sehr praxisnah erkundet werden.

 

Unser Leserreporter Edwin Didas aus Nohfelden

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