Zweibrücken. Über 400 Besucher folgten an Palmsonntag der Einladung des Prot. Dekanates Zweibrücken zu einem Benefizkonzert in die Alexanderskirche für die Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienste Südwestpfalz. Der musikalische Leiter des Konzertes, Oliver Duymel, hat für dieses Konzert die drei Kirchenchöre aus Riedelberg, Großsteinhausen und Wattweiler zusammengeführt. Mit dem Kanon „Wenn ein Mensch“ eröffneten die Sängerinnen und Sänger das Konzert. Pfarrer Sifft und die zukünftige Dekanin Silke Gundacker begrüßten zu Anfang besonders die ehrenamtlichen Hospizhelfer und rückten deren Arbeit in den Fokus. „Die Welt braucht Lieder“ von Udo Jürgens war das Motto des Konzertes und der Klangkörper des Chores begeisterte auch mit seiner Artikulation des Textes, welcher an Aktualität nichts verloren hat.
Solistin zeigt ihr Können
In einem Block folgte ein musikalischer Crash-Kurs des Johannesevangeliums. Oliver Duymel hat aus dem Werk „Begegnungen - musikalische Fenster zum Johannesevangelium“ von Christoph Zehender und Johannes Nitsch, die Stellen zu Weihnachten, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern ausgewählt. Dabei konnte die Pianistin des Chores, Katharina Bonk, auch solistisch zeigen, was in ihr steckt. Der Trauer und dem Leiden Jesu in dem Lied „Gottes Lamm“ verlieh sie eindrucksvoll eine Stimme. Mit „Lege Deine Sorgen nieder“ wurde einmal mehr deutlich, dass die Kirchenchöre vorwiegend in der modernen Kirchenmusik unterwegs sind. Der Song stammt von Sefora Nelson und berührte, Dank der Ausdruckskraft des Chores, die Zuhörerinnen und Zuhörer. Mit „Schau auf die Welt“ von John Rutter setzte der große Chor eindrucksvoll den musikalischen Schlussstein des Konzertes. Die besungene Schöpfung sang der Chor bewegt und mit einer wunderbaren Leichtigkeit.
Das Vokalensemble „The Voices of the Mill“ begeisterte mit Liedern, wie „Amazing Grace“ in einer Bearbeitung von Chris Tomlin. Ensemblemitglied Jordan Flynn interpretierte „High Hopes“ von David Gilmore, welches Oliver Duymel und die Violinistin Johanna Vogler bearbeitet haben. Vogler interpretierte emphatisch das berühmte Gitarrensolo Gilmores mit den Klängen ihrer Geige. Die Dozentin der Herzog-Christian-Musikschule begleitete nicht nur „als musikalisches Sahnehäubchen“, so Duymel, den Chor und Vokalensemble, sondern brillierte, gemeinsam mit Bezirkskantor Helge Schulz an der Orgel, mit dem „Air for G-String“ von Johann Sebastian Bach.
Helge Schulz erfreute die Konzertbesucher mit erfrischendem Stück aus „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns. Bewegen sich die Kirchenchöre und das amerikanische Vokalensemble vorwiegend in der geistlichen Musik, brachten die „Duketown Voices“ eine ganz andere Note in das Konzert ein. Das Ensemble, welches sich selbst auch Arrangements in den Proben erarbeitet, eröffnete seinen Part mit „Nothing else Matters“ von Metallica. Auch dabei improvisierte Johanna Vogler die Gitarrenparts auf ihrer Geige. Für einen Gänsehautmoment sorgte Amira Schneider, als sie mit einem Acapella-Solo den Song „I See fire“ von Ed Sheeran eröffnete. Gekonnt nutzte sie die Akustik der Alexanderskirche aus und füllte den Raum mit tonalen Emotionen.
Klassiker dürfen auch nicht fehlen
Den Klassiker „Sailing“ interpretierten die 11 Sängerinnen und Sänger ebenfalls mit Johanna Vogler. Stephan Frank sang dabei mit zärtlicher Bestimmtheit einen Solopart. Mit ihrem Finalsong „Hit the Road Jack“ von Ray Charles und ihrer eindrucksvollen Interpretation des musikalischen Disputs zwischen Frauen und Männern. Stürmischer Applaus war der verdiente Lohn.
Pfarrerin Silke Gundacker verstand es, mit geistlichen und thematischen Impulsen die verschiednen musikalischen Themen und Stile mit einander zu verbinden. Viele Besucher waren von der facettenreichen Musikauswahl sehr begeistert.
Der langanhaltende Applaus wurde mit der Zugabe „Holy is the Lamb“ von Tore Aas, dargeboten von allen Mitwirkenden. Auch hier überraschte Duymel das Publikum.
Denn er übergab das Dirigat an Katharina Schwarz aus Riedelberg, welche nicht nur Orgel gelernt, sondern auch die Ausbildung zur Chorleiterin absolviert. Duymel gibt ihr auch regelmäßig die Gelegenheit, im Kirchenchor Riedelberg, sich als Chorleiterin auszuprobieren.
Schirmherrin des Konzertes, Beigeordnete Christina Rauch, verstand es, die Wertschätzung für die nicht einfache Arbeit der ehrenamtlich engagierten Hospizhelfern ins Bewusstsein zu rufen. „Menschen brauchen Menschen und Sie (die Hospizhelfer) leisten eine unschätzbaren Dienst an den Menschen!“, so Christina Rauch. Ihr Aufruf, für den Förderverein der Ambulanten Hospiz- und Palliativeratungsdiensten Südwestpfalz zu spenden, wurde aufgenommen und so kamen knapp 3000 Euro zusammen.
Dass diese Spenden zu 100 Prozent an den Förderverein gehen konnten, ist auch der Autohaus Stoltmann zu verdanken, die als Sponsor alle im Vorfeld anfallenden Kosten übernommen haben. Wer die Arbeit in der Hospiz unterstützen möchte, kann dies gerne tun: Sparkasse Südwestpfalz IBAN: DE46 5425 0010 0075 0405 50; Verwendungszweck „Konzert“red./wj