Historische Straßenkarte Merzig: Einblicke in die Vergangenheit der Stadt
Merzig – Die historische Straßenkarte der Stadt Merzig ist nun vollständig. Mit der Fertigstellung des zweiten Teils, der die Straßennamen von L bis Z umfasst, wurde ein interessantes Projekt abgeschlossen, das die Geschichte der Stadt in einzigartiger Weise dokumentiert. Entsprechende Karten ergänzen das Projekt.
Gemeinsam mit Ulrich Sperber (Merzig) entstand eine umfassende Sammlung, die nicht nur alte und neue Straßennamen erfasst, sondern auch mit historischen Fotos und Hintergrundinformationen die Entwicklung Merzigs über die Jahre hinweg lebendig werden lässt. Die Karte beleuchtet die Veränderungen im Stadtbild und bringt dabei viele spannende Details ans Licht, die bisher weitgehend unbekannt geblieben sind.
Ulrich Sperber hat bei der Erstellung des Projekts sein fundiertes Wissen über die Merziger Geschichte eingebracht, das er auch regelmäßig in den historischen Facebook-Gruppen der Stadt teilt.
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf dem historischen Ortskern von Merzig, der durch die drei markanten Kapellen der Stadt, Heilig Kreuz Kapelle, Marien Kapelle und Josefs Kapelle, begrenzt wird.
Jeder Straße ist eine Karte zugeordnet, die ihre Lage darstellt. So lässt sich beispielsweise die inzwischen verschwundene Peters Gazh nachvollziehen, die einst die mittlere Josefstraße mit der Blätsch verband. Ihr Verlauf ist noch in alten Stadtplänen des 19. Jahrhunderts zu finden, und Reste sind zwischen den Hausgärten an der Josefstraße erkennbar.
Auch die Torstraße gehört zu den ältesten Straßen der Stadt und war bereits im Stadtplan von 1617 als wichtige Ausfallstraße verzeichnet. Ursprünglich reichte sie nur bis zur alten Mühlenstraße, wurde aber im 19. Jahrhundert über die Marienkapelle hinaus verlängert und zu einer breiten Allee ausgebaut.
„Wie weit wir über den Ortskern hinausgehen, ist noch offen.“ Erste Schritte haben bereits den nördlichen Bereich der Stadt mit einbezogen, sodass sich die Dokumentation nach und nach auch in andere Richtungen erweitern wird.
Ein klarer Vorteil der Datenbank liegt in ihrem Aufbau als Wiki: Sie bleibt flexibel und kann jederzeit ergänzt und aktualisiert werden. Neue Informationen und Fotos finden schnell ihren Platz, so dass das Projekt stetig weiterwachsen wird – ein lebendiges Archiv für alle, die sich für die Geschichte der Stadt und unserer Grenzregion interessieren.
Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Die Historische Datenbank der Stadt Merzig und der Grenzregion wird sich in Zukunft auch auf andere Orte und Objekte in der Region ausweiten – hüben wie drüben der Grenzen.
Ziel ist es, ein umfassendes Nachschlagewerk für die gesamte Grenzregion zu schaffen, das Historiker, Heimatfreunde und Interessierte gleichermaßen anspricht.
Lothar Bauer, Merzig/Silwingen