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Hilfe im geschützten Raum

Bildunterschrift: Thomas Höchst (4. von links) und Armin Reinke (2. von rechts) mit seinem Team überreichten zahlreiche Schokoladen-Osterhasen an Prof. Dr. Eva Möhler (3. von links) und zwei ihrer Mitarbeiterinnen.Foto: Kossmann
Thomas Höchst (4. von links) und Armin Reinke (2. von rechts) mit seinem Team überreichten zahlreiche Schokoladen-Osterhasen an Prof. Dr. Eva Möhler (3. von links) und zwei ihrer Mitarbeiterinnen.Foto: Kossmann - (Bild 1 von 1)

Homburg. Es ist das elfte Childhood-Haus in Deutschland und weitere werden folgen. Dabei war die Hoffnung der internationalen Childhood-Foundation, gegründet von der schwedischen Königin Silvia, dass man diese Einrichtungen schon bald nicht mehr braucht. Doch weit gefehlt – der Bedarf wächst und wächst und bald soll es sie in Deutschland flächendeckend geben. In Rheinland-Pfalz, wo es bislang noch keine gibt, sind gerade bis zu zwei Stück geplant. Dies berichtet Professorin Dr. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, welche die Einrichtung während ihrer Tätigkeit in Heidelberg kennenlernte, dem zweiten Standort in Deutschland.

Das zum 1. Januar diesen Jahres eröffnete Haus in Homburg ist inzwischen das elfte im Bund. Und im November hatte es dann auch direkt die nötige Medienpräsenz um bekannt zu werden, denn die in Heidelberg geborene Königin Silvia von Schweden kam persönlich zur hiesigen Uniklinik, um das Haus vorab zu eröffnen. In ihrer Ansprache im Hörsaal der Uniklinik, welche mit einem musikalischen Rahmenprogramm und weiteren Redebeiträgen unter anderem von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger abgerundet wurde, betonte sie ihre Herzensangelegenheit, Kindern und Jugendlichen zu helfen, die sich ansonsten kaum jemand anvertrauen oder welche nach einer Gewalttat von Station zu Station (Polizei, Anwälte, Gericht, Ärzte) geschickt werden, um gegen an ihnen begangene Gewalttaten auszusagen beziehungsweise diese Straftaten zur Anzeige zu bringen.

Es ist eine ambulante Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexualisierter oder körperlicher Gewalt geworden sind oder bei denen ein solcher Verdacht besteht. Seit der Eröffnung in Homburg gab es immerhin in den ersten drei Monaten unfassbare über 25 Fälle zwischen vier und 17 Jahren, die alle aus dem Saarland stammen. Denn es werden nur saarländische Kinder betreut, da das Land die Kosten trägt. Der nun neu formulierte Koalitionsvertrag auf Bundesebene, welcher derzeit bei SPD und Union zur Abstimmung steht, hat die Wichtigkeit dieser Einrichtungen erkannt und soll die Finanzierung von den Ländern auf den Bund übertragen. Dreiviertel der bislang in Homburg betreuten Fälle sind Mädchen.

In einem Childhood-Haus können die Betroffenen optimal versorgt werden und die Klärungsprozesse altersgerecht und traumasensibel gestaltet werden. Daher arbeiten die verschiedenen Professionen interdisziplinär unter einem Dach zusammen. Die Kinder und Jugendlichen werden in einem geschützten Rahmen von speziell geschultem Fachpersonal untersucht, befragt und beraten.

Ganz klar, dass auch der Osterhase von dieser leider notwendigen Einrichtung erfahren musste. Thomas Höchst, der Homburger Charity-Motor in vielen Bereichen über das ganze Jahr verteilt, stattete zusammen mit einem großen Team der Kreissparkasse Saarpfalz um den Vorstandsvorsitzenden Armin Reinke dem Haus einen Besuch ab und alle Teilnehmenden einer Führung zeigten sich zutiefst bewegt, welche Schicksale hier betreut werden und welche Arbeit von den Mitarbeiterinnen geleistet wird. Oftmals auch bis zur eigenen emotionalen und psychischen Grenze. Im Gepäck hatten sie einen vollen Karton mit von der Kreissparkasse gesponserten Schokoladen-Osterhasen, welchen den Kindern im Childhood-Haus sowie in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine österliche Freude machen sollen.

Armin Reinke unterstrich einmal mehr, dass man gerne als Kooperationspartner die vielfältigen Aktionen von Thomas Höchst unterstütze und somit gerne Kindern und Jugendlichen eine Freude bereite.

Das Johanniter-Kinderschutzkompetenzzentrum Childhood-Haus Saarland findet man online unter www.uks.eu/childhood-haus. Hier gibt es zahlreiche ­Informationen sowie auch die Möglichkeiten, das Haus zu unterstützen.ak

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