Fürth/Saarbrücken. Am Abend des 5. Oktober blickten bundesweit viele Städte mit großer Spannung nach Fürth. Denn in der mittelfränkischen Großstadt, Hauptstadt des Fairen Handels 2021, wurden die neuen Preisträger des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs bekannt gegeben.
Neu war in diesem Jahr, dass es nicht nur eine Stadt zur Hauptstadt schaffen sollte, sondern jeweils drei platzierte Städte in erstmals drei Kategorien ausgezeichnet wurden. Dazu gab es Sonderpreise und einen Publikumspreis.
In den drei nach Einwohnerzahl gestaffelten Kategorien erhielten den jeweils ersten Platz St. Peter-Ording (bis 19 999 Einwohner), Ingelheim am Rhein (20 000 bis 99 999 Einwohner) und München (ab 100 000 Einwohner), sie sind somit gleichberechtigte „Hauptstädte des Fairen Handels“. Sonderpreise für ihr besonderes Engagement erhielten Speyer, Amberg und Monheim am Rhein und den Publikumspreis, über den online abgestimmt werden konnte, die unterfränkische Stadt Ebern.
Zahlreiche weitere Vertreter (circa 250) aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an der Preisverleihung in der Stadthalle teil und gratulierten im Anschluss natürlich auch den Gewinnern der Auszeichnungen.
Aus Saarbrücken machten sich Heike Zimmermann und Andreas Kossmann (beide Fairtrade Initiative Saarbrücken) auf den Weg. Unter anderem kam es dabei zu einem Wiedersehen mit drei Teilnehmern aus Köngen in Baden-Württemberg, welche den dritten Platz in der Kategorie „Kleinstädte“ gewinnen konnten und in der ersten Augustwoche bei der „Tour de Fair“ quer durch das Saarland aktiv waren. Sowohl diese Radtour, die jedes Jahr in einem anderen Teil der Republik unterwegs ist, wie auch der Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ konnten in diesem Jahr auf ihr 20-jähriges Wettbewerbsjubiläum zurückblicken.
Die saarländische Landeshauptstadt war 2015 „Hauptstadt des Fairen Handels“ und gewann zuletzt beim vorherigen Wettbewerb 2021 einen Sonderpreis für die Partnerschaft mit Honduras.
Am Tag nach der Preisverleihung folgte im Stadtmuseum Fürth noch eine Besichtigung der Ausstellung „WANDEL – Fürth im Herzen des Fairen Handels“. Die interaktive Sonderausstellung (zu sehen bis zum 17. Dezember) gibt einen Einblick in die reiche Geschichte des Fairen Handels in Fürth und welche Bedeutung er für die Stadt hat. Sie zeigt aber auch, was heute hinter dem Konzept steht und woran man sich bei Kaufentscheidungen orientieren kann. Außerdem blickt die Ausstellung in die Zukunft: Wohin geht die Reise? Was ist vorstellbar, was ist machbar, was ist die Utopie?
Philipp Abel, Koordinator „Globaler Wandel“ der Stadtverwaltung, führte durch die Präsentation. Für die Saarbrücker Delegation waren es so zwei erlebnisreiche Tage. Allerdings gab es dabei sowohl auf der Hin- wie auch auf der Rückfahrt massive Probleme mit der Deutschen Bahn, was die Freude am Ende doch trübte.red./tt