Saarbrücken. Im Café Exodus, dem offenen Jugendkulturtreff des Bistums Trier, gab der Kuseler Sozialarbeiter und Aktivist Bastian Drumm kürzlich Einblicke in seine Arbeit gegen rechte Gewalt und Rechtsextremismus. Eine Arbeit, für welche er viele Anfeindungen bis hin zu massiven Drohbriefen erhält.
„Manches davon muss man natürlich ernst nehmen, anderes wiederum ist einfach nur peinlich und lächerlich.“ Drumm, Sozialarbeiter bei der Kuseler Kontaktstelle Holler, organisiert unter anderem „Kein Bock auf Nazis“-Festivals.
Im Dialog mit den jungen Gästen im Café Exodus war es ihm wichtig aufzuzeigen, wie rechte Tendenzen in allen Bevölkerungsschichten inzwischen angekommen sind, jenseits von Springerstiefeln und Nazi-Symbolen, oftmals scheinbar „etabliert“, wie sich bei den Europa- und Kommunalwahlen einmal mehr bewiesen habe.
Die Initiative für diesen Abend ergriff Rabea Hussain vom Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte. Im Rahmen ihres Projektes „Jung. Engagiert. Bedroht? Hass und Hetze gehen uns alle an! – Hate Speech begegnen“ ist sie neben Angeboten an verschiedenen Schulen auch auf der Suche nach alternativen Veranstaltungsorten für Workshops und Diskussionsrunden.
Maximilian Schmitt vom Café Exodus erklärte, dass das Thema relevant sei für alle Träger, die die Gesellschaft gestalten. Der Abend bot Platz und Raum, um eigene Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen mit dem Thema zu teilen und gemeinsam zu diskutieren, was man tun kann.
Am 13. Juli veranstaltet Drumm in Kusel wieder sein „Kein Bock gegen Nazis“-Festival, welches am 6. Juni den Landespräventionspreis 2024 erhielt.
Dieses positioniert sich klar gegen Rechts und auch gegen solche Musikbands, die auf Blut und Boden setzen und den Nationalsozialismus fördern.
Musikalisch rundeten diesen Abend „Bob von Freidenkeralarm“ (Polit-Punk aus Trier) und „De Pascal vu Wooltz“ (Akustik-Punk aus Luxemburg) mit eigenen und gecoverten Songs ab. ak