Verschiedenste Beschwerden, die bis vor Kurzem stets mit verschreibungspflichtigen Medikamenten kuriert wurden, werden jetzt mit einem Hanf-Inhaltsstoff behandelt. Auch Hautprobleme sollen sich mit CBD, einem Wirkstoff aus der Hanfpflanze, bekämpfen lassen.
Hanf als Trendwirkstoff in der Hautpflege
Viele Menschen setzen bei der Pflege ihrer Haut verstärkt auf natürliche Inhaltsstoffe. Insbesondere natürliche Öle wie Kokos, Argan- oder Avocadoöl stehen hoch im Kurs. Zusätzlich wird versucht, das eigene Hautbild über die Ernährung zu verbessern. Auch Naturkosmetik aus selbst gesammelten, natürlichen Zutaten kann sehr effektiv sein.
Geht es jedoch um die Behandlung echter Hautprobleme, stoßen die natürlichen Pflege- und Hausmittel oft an ihre Grenzen. Ist die Haut nämlich von Rötungen oder Akne geplagt, lassen sich diese Probleme meist nicht mit natürlichen Ölen behandeln. Und auch das vermehrte Waschen fettiger Haut zeigt meist keine positiven Effekte. In diesen Fällen blieb Betroffenen daher nur der Gang zum Hautarzt und die Behandlung der Haut mit oft recht aggressiven Wirkstoffen.
Glaubt man verschiedenen CBD-Anbietern, könnte sich das künftig aber ändern. Schließlich erobert CBD als weiterer, natürlicher Inhaltsstoff aktuell den Hautpflegemarkt. CBD, ein Wirkstoff, der aus der Cannabis-Pflanze gewonnen wird, soll dabei die Hautpflege quasi revolutionieren. So soll der bereits zur Schmerzlinderung und Behandlung von Ängsten eingesetzte Wirkstoff helfen können, gerade Problemhaut ins Gleichgewicht zu bringen. Illegal ist CBD nicht. Vielmehr wird es legal und zur innerlichen und äußerlichen Anwendung in hoher Qualität aus der Schweiz angeboten. Doch kann CBD tatsächlich auch schwerwiegende Hautprobleme auf wundersame Weise kurieren?
Was CBD zum Trendwirkstoff macht
Cannabidiol (kurz CBD genannt) ist ein Wirkstoff, der vielen bereits als Nahrungsergänzungsmittel bekannt ist. Dabei wird der aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnene Stoff eingenommen und etwa zur Verbesserung des Schlafs eingesetzt. Außerdem kann CBD aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften in Öl Form gegen Schmerzen oder zur Minderung depressiver Verstimmungen eingesetzt werden.
Dennoch sind CBD-Öl und Hanföl nicht identisch. Obwohl beide aus der Hanfpflanze gewonnen werden, weisen sie unterschiedliche Inhaltsstoffe auf. Mit Hanföl ist ein Öl gemeint, das aus Hanfsamen hergestellt wird. Das Öl enthält wertvolle ungesättigte Fettsäuren – allerdings kommen die Cannabinoide THC und CBD gleichermaßen darin vor. THC ist der Wirkstoff, der für die berauschende Cannabis-Wirkung verantwortlich ist. Jedoch sind die Mengen des in Hanföl enthaltenen THCs sehr gering.
Das insbesondere als Nahrungsergänzungs- und Hautpflegeprodukt beliebte CBD-Öl unterscheidet sich deutlich von Hanföl. Statt mehrere enthält es nämlich nur ein Cannabinoid: das mit „CBD“ abgekürzte Cannabidiol. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass auch zur inneren Anwendung vorgesehene CBD-Produkte quasi kein psychoaktives THC mehr enthalten. Das ist wichtig, da die Produkte im Falle einer berauschenden THC-Wirkung nicht frei verkauft werden dürften.
Für die Hautpflege besonders interessant sind die Inhaltsstoffe des CBD-Öls. Es enthält neben wertvollen Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6) insbesondere Linolsäure sowie Vitamin E.
Die Wirkung von CBD auf Problemhaut
Wie bereits gesehen, enthalten CBD-Öle unter anderem wichtige Fettsäuren. Diese können von der Haut besonders gut absorbiert werden. Auf diese Weise ist das Öl in der Lage, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu unterstützen. Gerade ohnehin durch Neurodermitis oder Akne belastete Haut hilft das bei ihrer Regeneration.
Außerdem enthalten CBD-Produkte Linolensäure sowie wertvolles Vitamin E. Hierdurch können sie die Heilung angegriffener Haut unterstützen und sie außerdem vor freien Radikalen schützen. Ist der CBD-Anteil in Cremes und anderen Pflegeprodukten ausreichend hoch dosiert, können die Produkte außerdem Juckreiz lindern. Insbesondere für Menschen mit Neurodermitis oder von Allergien betroffener Haut kann das eine deutliche Erleichterung sein.
Die juckreizlindernde Wirkung hängt damit zusammen, dass in der Haut besonders viele CB2-Rezeptoren vorhanden sind. An diese bindet sich das in Pflegeprodukten enthaltene CBD quasi und sendet Informationen an das Endocannabinoidsystem des Körpers. Zu den übermittelten Informationen gehört unter anderem die „Bändigung“ einer überaktiven Immunabwehr. Im Ergebnis kann Juckreiz, aber auch eine übermäßige Talgproduktion so eingedämmt werden.
Zu beachten ist aber: Wie gut der Hanfextrakt verträglich ist bzw. welche Erfolge gegen Hautprobleme möglich sind, hängt davon ab, welche CBD-Form verwendet wird.
CBD allein garantiert keine Hautverbesserung
Obwohl sich manch einer von Hautproblemen Betroffene viel von CBD-Produkten verspricht, können diese nicht zwingend jedes Hautproblem lösen. Das bedeutet: Bloß, weil ein Produkt mit CBD angereichert ist, ist es nicht automatisch auch wirksam. Vielmehr kann eine Wirksamkeit sogar gegen Hauterkrankungen meist nur dann erwartet werden, wenn Kosmetikprodukte CBD-Isolat enthalten.
Der Hanfextrakt CBD wird in der Hautpflege gemeinhin in Isolate, Breitsprektrum- und Vollspektrum-CBD unterteilt. CBD-Isolate sind quasi die reinste CBD-Form und enthalten keine sonstigen Hanfbestandteile. Die Endocannabinoidrezeptoren im menschlichen Körper können diese CBD-Form besonders gut aufnehmen. Gleichzeitig sind auch keine weiteren, störenden Stoffe enthalten, die die Poren verstopfen oder die Haut irritieren. Produkte mit CBD-Isolat sind daher besonders gut für Problemhaut geeignet, belasten sie nicht und schützen sie gleichzeitig durch Antioxidantien.
Ist in einem Pflegeprodukt Vollspektrum-CBD enthalten, bedeutet das, dass nicht nur CBD, sondern auch weitere Hanfbestandteile auf die Haut aufgebracht werden. Auch Spuren von THC können darunter sein. Ist der THC-Restgehalt besonders niedrig, sind die Produkte dennoch legal und auch in der Hautpflege effektiv. Prinzipiell sind sie aber eher für die Einnahme als für die Hautpflege geeignet.
Breitspektrum-CBD enthält – genauso wie die Vollspektrum-Variante – weitere Hanfbestandteile. Hierzu können etwa Flavonoide, Terpene und weitere Cannabinoide gehören. Im Gegensatz zu Vollspektrum-CBD weist Breitspektrum-CBD jedoch keinen THC-Restgehalt auf.
Insgesamt lässt sich aber sagen, dass gerade Menschen mit problematischer Haut auf die Verwendung eines CBD-Isolats achten sollten. Schließlich ist hier lediglich CBD, jedoch keine Stoffe, die die Haut belasten könnten, enthalten. Insbesondere dann, wenn die Haut ohnehin zu Juckreiz oder Irritationen neigt, ist das besonders wichtig.
CBD als Löser jeden Hautproblems?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kosmetikprodukte, die CBD-Isolat enthalten, durchaus dabei helfen können, Hautprobleme zu behandeln. Sie können die Haut beruhigen, Juckreiz mindern und Entzündungen vorbeugen. Bei der Behandlung schwerwiegenderer Hautprobleme sollten sie allerdings nur ergänzend und in Absprache mit einem Hautarzt zur Anwendung kommen. Geht es hingegen um die Behandlung kleinerer Imperfektionen, schaden sie der Haut zumindest nicht.