Dänemark ist zum Sehnsuchtsort für viele Urlauber geworden. Deutschland nördliches Nachbarland lockt durch abwechslungsreiche Landschaften, unberührte Natur und eine warmherzige Gastfreundschaft. Auch wenn viele Dänemarkbesucher das Festland als Ausgangspunkt für ihren Aufenthalt wählen, sind die zahlreichen Inseln, die der Küste vorgelagert sind, gern gewählte Ausflugsziele.
Insbesondere die drei bewohnten Inseln Fanø, Mandø und Rømø im dänischen Wattenmeer sind wahre Besuchermagnete. Fanø, im Deutschen Fanö geschrieben, zählt zu den schönsten Inseln in der Nordsee. Sie liegt im dänischen Teil des Nationalparks Wattenmeer und gehört damit zum UNESCO Weltnaturerbe.
Nur eine zwölfminütige Fahrt mit der Fähre trennt Fanö von Esbjerg, der malerischen Hafenstadt in Süddänemark. Auf der Insel erwartet Besucher eine idyllische Kulisse aus traditionellen reetgedeckten Häusern, naturbelassenen Dünenlandschaften und kilometerlangen weißen Sandstränden. Diese Gegebenheiten sind es, die Fanö zum beliebten Ausflugsziel für Strand- und Wassersportler macht.
Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten gehört auch das Dorf Sønderho auf Fanö. Die Ortschaft wirkt wie ein lebendiges Museum. Die reetgedeckten Häuser, die weite Teile des Dorfes prägen, stammen größtenteils noch aus dem 17. Und 18. Jahrhundert und wurden von den Bewohnern liebevoll restauriert und instandgehalten. Heute stehen sie unter Denkmalschutz und lassen die Geschichte Sønderhos, das einst durch einen florierenden Seehandel und Schiffbau Fanös von Wohlstand geprägt war. Einmal im Jahr, jeweils am dritten Sonntag im Juli, feiern die Einwohner Sønderhos ihr Dorf und seine Geschichte. Zum Sønderho-Tag kleiden sie sich in traditionelle Gewänder aus der Blütezeit des Ortes und zeigen mit Musik und Tanz, wie das Leben vor dreihundert Jahren gewesen ist. 2011 wurde Sønderho zum schönsten Dorf Dänemarks gekürt und sorgt seitdem dafür, dass noch mehr Besucher den Weg auf die Insel finden.
Fanö kompakt: Anreise und Aufenthalt
Die raue Schönheit des Nationalparks Wattenmeer prägt auch das Klima auf Fanö. Eine gute Zeit für einen Besuch auf der dänischen Nordseeinsel ist von Frühling bis Herbst. In den Wintermonaten sorgen die Stürme, die die Nordsee in dieser Zeit häufig mit ungebrochener Heftigkeit aufwühlen, auch auf Fanö für unbeständiges Wetter und ein eher ungemütliches Klima.
Anreise: Besucher erreichen Fanö mit der Fähre ab Esbjerg. Die Fährbetriebe FanøFærgen pendeln mit den zwei Fähren „FENJA” und „MENJA" täglich zwischen dem Fährhafen Esbjerg auf dem dänischen Festland und dem Inselhafen Nordby auf Fanö. Die Überfahrt dauert ca. zwölf Minuten und wird in den Hauptverkehrszeiten im 20-Minuten-Takt angeboten. Die erste Fahrt in Esbjerg startet um 4:50 Uhr, in Nordby um 5:10. Die letzte Fähre legt in der Woche um 0:30 Uhr ab. Keine Vorabreservierung. Fährtickets werden bei Fahrtantritt vor Ort gelöst. Check-In spätestens 15 Minuten vor der Abfahrt. Eine Überfahrt ist mit Fahrrad, Motorrad, PKW, Wohnmobil und Wohnwagen möglich.
Unterkunft: Für Urlauber aus Deutschland hat Dansk.de als größter Anbieter für Ferienhäuser in Dänemark fast 5.000 Unterkünfte in Süddänemark im Portfolio. Reisende haben die Wahl zwischen Ferienhäusern auf dem Festland mit kurzer Anreise zum Fährhafen Esbjerg oder einer Unterkunft direkt auf Fanö.
Verkehrsregeln: Auf Fanö ist das Fahren mit dem PKW, dem Motorrad, dem Wohnmobil und dem Wohnwagen erlaubt. Es sind die für Dänemark geltenden Höchstgeschwindigkeiten zu beachten:
PKW:
- Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km /h
- Auf Autobahnen 130 km/h
Motorrad:
- Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km /h
- Auf Autobahnen 130 km/h
Wohnmobil bis 3,5 Tonnen
- Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km /h
- Auf Autobahnen 130 km/h
Wohnmobil bis 7,5 Tonnen
- Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften 70 km /h
- Auf Autobahnen 80 km/h
Wohnwagen
- Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften 70 km /h
- Auf Autobahnen 100 km/h
Strand- und Wassersport auf Fanö
Fanö ist der ideale Ort für lange Strandspaziergänge, ausgedehnte Fahrradtouren durch die idyllische Dünenlandschaft und geführte Wattwanderungen, in denen Besucher die Besonderheiten und die ökologische Bedeutung des Nationalparks Wattenmeer kennenlernen können. Auch für Wattwanderungen zu den nahegelegenen Robbenbänken ist die Insel ein guter Ausgangspunkt. Die einheimischen Robben und Seehunde leben nicht weit von der Insel entfernt und können von Besuchern in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Ein Pril im Watt sorgt dafür, dass die Tiere zwar ausgiebig bestaunt werden können, aber dennoch geschützt vor allzu neugierigen Wattwanderern bleiben.
Ein wahres Paradies ist Fanö aber vor allem für Aktivurlauber, die die Vielfalt an Strand- und Wassersportarten nutzen möchten, die an Fanös Sandstränden angeboten werden. Hier kommen Wind- und Wellenanbeter voll auf ihre Kosten.
Surfen, Kiten, Kitebuggy und Strandsegler
Fanö ist als Revier für Surfer und Kiter längst zum Geheimtipp geworden. Zum Kiten und Windsurfen bietet die Insel in der Nordsee die idealen Bedingungen. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene und Profis können ihre Fähigkeiten hier unter Beweis stellen, wenn die Nordsee mit einer steifen Brise und traumhaften Wellen aufwartet.
Bei niedrigen Wasserstand bieten die vorgelagerten Sandbände vor Fanö mit ruhigen Gewässern in Richtung Strand ideale Gegebenheiten für Anfänger, die ihre ersten Versuche auf dem Board wagen. Wer sich über die Sandbänke hinaus etwas weiter in die Nordsee hinaus wagt, darf steile Wasserrampen erwarten, die selbst das Herz von Profis höherschlagen lassen.
Das Highlight für Surf- und Kitefans: Auf Fanö gibt es einen drei Kilometer langen Strandabschnitt, der allein für Wasser- und Strandsportler reserviert ist. In den Wellen kommen Windsurfer und Kiter voll auf ihre Kosten, während am Stand die Kitebuggys und Strandsegler ihr Revier haben.
Der Strand ist an diesem besonderen Abschnitt bis zur Wasserkante befahrbar. Das sorgt nicht nur für jede Menge Spaß für Kitebuggyfahrer und Strandsegler, sondern erleichtert auch Windsurfern und Kitern den Einstieg in die Wellen.
Ein großer Vorteil: Der breite und für den Strand- und Wassersport reservierte Strandabschnitt sorgt dafür, dass für alle Sportarten ausreichend Platz zur Verfügung steht und sich Sportler nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Wer dem sportlichen Treiben auf dem Sand oder in den Wellen zusehen möchte, kann dies vom benachbarten Strandabschnitt aus tun, der auch für Nichtsportler offensteht und einen guten Blick auf Wellenreiter und Windsurfer bietet.
Historischer Golfplatz mit Auszeichnung
Wer eine Alternative zum Strand- und Wassersport sucht, sollte den berühmten Golfplatz auf Fanö besuchen. Er ist der älteste noch bestehende und aktiv betriebene Golfplatz Dänemarks und hat sich auf der Insel eine besonders malerische Kulisse gewählt.
1898 begann der Bau dieses historischen Golfplatzes, der 1901 als Links-Golfplatz eröffnet wurde. Einst als 9-Loch-Platz gegründet, wurde das Gelände 1930 um weitere 9 Löcher erweitert, sodass heute auf einem 18-Loch-Platz gespielt werden kann.
Hügelige Dünen, sandiger Untergrund und ein landestypischer Bewuchs mit Heidekraut und Sandschilf prägt die Landschaft, in die der Golfplatz eingebettet ist. Das salzhaltige und vom Meereswind geprägte Klima wirkt ständig auf den Golfplatz und macht das Spielen zu einer besonderen Herausforderung. Golfspieler aus der ganzen Welt kommen hierher, um das Spiel gegen die Naturgewalten aufzunehmen. Blinde Schläge durch düniges Gelände, natürlich entstandene Fairways durch zwei Dünen hindurch und verborgene Erdlöcher, die die einheimische Fauna geschaffen hat, machen den Golfplatz zu einer natürlich gewachsenen Spielfläche.
Fanø Golf Links ist ein einzigartiges Golferlebnis in ganz Dänemark und wurde kürzlich zum viertbesten Golfplatz des europäischen Festlands gekürt.
Highlight für Drachenfans: Das Drachenfestival von Fanø
Die ganzjährig frischen Winde von der Nordsee machen Fanös Strände zu einem beliebten Treffpunkt für alle, die gerne Drachen steigen lassen. Fast das ganze Jahr über kann man die bunten Himmelsstürmer als farbenprächtige Punkte hoch oben über dem weißen Sand tanzen sehen.
Einmal im Jahr wird die Insel im dänischen Wattenmeer zum Gastgeber eines besonderen Events. Im Juni wird dort das Internationale Kite Fliers Meeting Fanø ausgerichtet, das internationale Drachenfestival. An einem verlängerten Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag, gehört die Luft über Fanös Küste scheinbar allein den schwebenden Kunstwerken. Drachen aus allen Ländern in unterschiedlichsten Größen, Farben und Formen tanzen mit dem Wind und verwandeln den Himmel in ein Meer aus wogenden Farben.
Die Veranstalter berichten, dass sich Jahr für Jahr mehrere tausend Fans des Drachensteigens auf der beschaulichen Insel Fanö treffen, um ein kunterbuntes und sehr familiäres Event miteinander zu feiern. Unverzichtbar ist dabei die traditionell veranstaltete Versteigerung besonderer Drachen und Materialien rund um das Drachensteigen. Der Erlös der Versteigerung kommt jedes Jahr der Kinderhilfe Kolumbien e.V. zugute.
Mit dem internationalen Drachenfestival erlebt die beschauliche kleine Insel in der dänischen Nordsee einmal im Jahr einen Besucheransturm, der wie eine große Flutwelle über sie hinwegfegt. Mit guter Vorbereitung und viel dänischer Gastfreundschaft wird die Veranstaltung immer wieder zu einem besonderen Erlebnis. jb/pr