Saarlouis. Seit seinem siebten Lebensjahr hat der zehnjährige Ming Sheng ein Ziel. Er möchte Schach-Großmeister und damit einer der besten Spieler werden. Aktuell ist er auf dem besten Weg, denn mittlerweile hat er mit seiner Wertungszahl von DWZ 1972 den Vereinsvorsitzenden Frank Engel seines Schachvereins Rochade Saarlouis übertroffen.
Seit Dezember ist der junge Saarländer im deutschen Nationalkader aufgestellt. Zwei bis drei Stunden übt er täglich, ein professioneller Trainer unterstützt per Ferntraining. Die schulischen Anforderungen erledigt der Fünftklässler nebenbei, Schachspieler sind meistens gute und konzentrierte Schüler. Von den weltweit rund 1 500 Großmeistern kommen rund 90 aus Deutschland. Den prestigeträchtigen Großmeister-Titel, der auf Lebenszeit verliehen wird, erlangt man ab einer Schachwertungszahl ELO von circa 2 500 und mit Siegen in internationalen Turnieren.
Auch Ming ist viel unterwegs, um an den Turnieren im In- und Ausland teilzunehmen. Gerade hat er bei dem renommierten Sparkassen-Open in Heusenstamm den 24. Platz von 430 Teilnehmern erreicht, im Oktober nahm er an der Deutschen Ländermeisterschaft in Hannover teil und im September an der Schachjugend-Europameisterschaft in Mamaia in Rumänien. Immer begleitet von Papa Kuang Sheng; die Kosten für Fahrt, Unterkunft und auch für die Trainingsstunden trägt die Familie selbst. Mit sicherem Blick auf sein Ziel hofft Ming einen Sponsor für seine weitere Karriere zu finden.
Mehr zum Schachverein unter www.rochade-saarlouis.de
red./jb