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Für Integration und gegen den falschen Weg

Bildunterschrift: Für Integration entscheiden - Sulzbach präsentiert Flyer für gutes Zusammenleben aller Kulturen.Foto: Stadt
Für Integration entscheiden - Sulzbach präsentiert Flyer für gutes Zusammenleben aller Kulturen.Foto: Stadt - (Bild 1 von 1)

Sulzbach. Verstimmungen vermeiden, Gegensätze bereichern lassen, Konflikte ansprechen: Die Stadt Sulzbach gibt einen Flyer heraus, bei dem die Sprache im Vordergrund steht.

„Für eine gute Nachbarschaft in Sulzbach“ ist das Informationsblatt aus dem Fachbereich Bürgerdienste und Ordnungswesen überschrieben und vermittelt leicht lesbar und mit erklärenden Piktogrammen wichtige Eckpunkte, damit alle Bürger im täglichen Leben besser miteinander zurechtkommen. Den Flyer gibt es im Rathaus bei Ordnungsamtsleiterin Alesja Hirsch, bei der City-Wache, bei den Beauftragten für Integration, Monique Broquard, und für Jugend, Stephanie von Elm, aber auch auf der Internetseite der Stadt Sulzbach steht er zum Download bereit.

Der Inhalt ist auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Rumänisch verfasst, jeweils in Leichter Sprache. Alesja Hirsch erklärt: „Es werden alltägliche Ärgernisse angesprochen, deren Vermeidung zu einer deutlich höheren Lebensqualität für alle führen kann.“ So werden in dem Faltblatt nicht nur Regeln dazu erläutert, ab wann die gesetzlich verankerte Nachtruhe gilt, sondern auch, welchen Zweck sie erfüllt: „Bei Lärm nimmt man keine Rücksicht auf die Nachbarn“, so Alesja Hirsch. Auch Regeln für Ballspiele, zur korrekten Mülltrennung sowie Müllentsorgung und zu gesetzlichen Feiertagen im Saarland sind enthalten.

Deutschland ist ein Einwanderungsland und in den allermeisten Fällen funktioniert das Zusammenleben zwischen allen Bevölkerungsgruppen auch sehr gut. Und wo es an manchen Stellen dort noch hapert, soll der nun vorliegende Flyer und die darin leicht verständlich aufgezeigten Informationen auch einen erzieherischen Effekt haben. „Er soll gerade Menschen, die von außerhalb hier herkommen eine Richtlinie geben, damit sie besser ankommen und akzeptiert werden“, so die Erste Beigeordnete, Mary-Rose Bramer.

Dazu passt auch, dass der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung der Förderung eines Projektes des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung zugestimmt hat. Vorerst im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember wird innerhalb des Projektes „Aufsuchende Sozialarbeit im Rahmen der Gemeinwesenarbeit“ ein Ansprechpartner aus der Gemeinwesenarbeit von der Stadt finanziert, der sich der geschilderten Probleme konkret und aufsuchend annehmen soll.

Vor allem im Bereich der Innenstadt hat sich in den letzten Jahren ein Bedarf für eine solche Sozialarbeit herauskristallisiert. Zielrichtung ist, aufkeimende Schwierigkeiten und sich entwickelnde Problemörtlichkeiten mit Mitteln der Sozialarbeit anzugehen und zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu vermitteln. Der Fokus liegt dabei auf aufsuchender Sozialarbeit im Wege direkter Betreuung, Unterstützung und Vermittlung. Diese Aufgabe wird mit rund 10000 Euro finanziell durch die Stadt unterstützt und stellt einen Probelauf dar, der bei erfolgreichem Abschluss grundsätzlich etabliert werden soll.

Zudem prüft die Stadtverwaltung die gesetzlichen Möglichkeiten und Voraussetzungen einer Arbeitspflicht für Asylsuchende. Dies könnte vor allem für diejenigen als Beschäftigung dienen, die derzeit noch nicht regulär arbeiten dürfen. Außerdem ist so ein leichterer Zugang zur Arbeitswelt möglich.red./dos

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